Auf dem Klinik-Klo: Mann soll sich an Seniorin (90) vergangen haben
Dresden - Der Vorwurf macht fassungslos: Munthar L. (33) soll in der Notaufnahme des Krankenhauses Friedrichstadt eine Patientin vergewaltigt haben. Das Opfer war 90 Jahre alt! Nun ist Prozess am Landgericht Dresden. Der Iraker bestreitet vehement.
"Ich habe nur geholfen", so Munthar, der im Mai 2021 in der Notaufnahme war.
"Meine Frau war wegen Nierenproblemen eingeliefert worden. Ich habe dort gewartet. Ich sah, wie die Dame im Rollstuhl auf dem Weg zur Toilette war und habe ihr geholfen. Mehr nicht!"
Ganz anders schildert das die Seniorin, deren auf Video gebannte Vernehmung im Prozess abgespielt wurde: Die Dame war gestürzt, kam in die Notaufnahme, wartete in einem Rollstuhl auf den Arzt. Weil sie zur Toilette musste, bewegte sie sich mühsam dorthin.
"Plötzlich merkte ich, wie jemand den Rollstuhl schob. Ich dachte, es sei ein Mitarbeiter und war sehr dankbar."
Doch der Mann kam ungefragt mit aufs Klo und fasste ihr dann dort massiv in den Schritt, rieb sich an hier. Die Anklage wertete das als Vergewaltigung und Körperverletzung.
"Ich bekam solche Angst, wollte nur noch weg", berichtete die Seniorin.
Angeklagter streitet alles ab
Es gelang ihr, die Toilette zu verlassen und rief "echtes" Personal um Hilfe.
Als Munthar das hörte, sprang er auf: "Das ist gelogen! Ich habe nur geholfen. Ich habe nichts gemacht."
Er sei später zu seiner Frau aufs Zimmer gegangen und dann sei die Polizei gekommen. Bis heute wisse er nicht warum.
Außerdem habe er an dem Tag, wie immer, getrunken. "Ich trinke bis zu acht Bier und dann Ouzo", tönte er.
Urteil folgt.
Titelfoto: Peter Schulze