Antanz-Überfall in der Neustadt: Ist dieser Koch ein fieser Handy-Räuber?
Dresden - Wissem A. (29) soll es am Tag vor Heiligabend 2022 in der Dresdner Neustadt auf Geldbörse und Samsung Galaxy von Jens T. (43) abgesehen haben. Zur Flucht habe der mutmaßliche Täter Reizgas versprüht, sein Opfer damit massiv verletzt. Jetzt ist Prozess gegen den tunesisch-algerischen Koch am Amtsgericht.
"Ich kam mit Freunden vom Weihnachtsmarkt in der Neustadt", erinnert sich Ingenieur Jens. "Höhe Alaunstraße rempelte er mich an", so das Opfer, das Wissem auf der Anklagebank wiedererkannte.
Der mutmaßliche Täter hatte sich Geldbörse und Handy geschnappt. Während Jens das Portemonnaie zurückholte, rückte Wissem das Handy nicht wieder heraus. Im Gegenteil: Der Diskussion darüber entkam er mit dem Einsatz von Pfefferspray! Das traf Jens mitten ins Gesicht, der sogar kurzzeitige Sehstörungen erlitt.
Das war nicht der einzige Vorwurf gegen den Koch. Laut Anklage wurde Wissem mehrfach rabiat. Als ihn ein Ladendetektiv im Supermarkt in Prohlis beim Klau von Longpapers (Zigarettenpapier) erwischte, sprühte er erneut Reizgas.
Eine Verkäuferin eines Drogeriemarktes brach er laut Anklage gar das Handgelenk. Und im Streit um Bier verpasste Wissem einem Opfer eine fünf Zentimeter große Schnittwunde am Oberschenkel.
Angeklagter kann sich nur vage an die Ereignisse erinnern
Im Prozess ließ er über seinen Anwalt wissen, sich nur vage zu erinnern. Er habe oft Alkohol getrunken und Drogen konsumiert. Nun müssen zahlreiche Zeugen gehört werden. Urteil folgt.
Titelfoto: Bildmontage: imago/Sven Ellger, Peter Schulze