Angelockt als Tellerwäscherin: Puff-Trio soll Frau zum Sex gezwungen haben

Dresden - Schwere Vorwürfe gegen Bordellbetreiberin Gabriela P. (42) und ihre mutmaßlichen Mitstreiter Radka T. (25) und Bozhidar Y. (32) am Landgericht Dresden.

Gabriela P. (42) soll Bordell-Chefin gewesen sein.
Gabriela P. (42) soll Bordell-Chefin gewesen sein.  © Holm Helis

Im Prozess sagte die Bulgarin Marya I. (24) aus, die mit ihrer Anzeige die Ermittlungen gegen die Chefin das "Night Bunnies" ins Rollen brachte.

Auch Marya wurde mit Versprechungen nach Dresden gelockt. "Sie sagten, ich würde hier Teller waschen und Geld verdienen. Aber ich musste Sex machen", erzählte die zierliche Frau.

Gabriela habe Anweisungen für aufreizende Fotos gegeben, um Kunden anzulocken. Bozhidar und dessen Lebensgefährtin Radka hätten Marya beaufsichtigt und drangsaliert. "Er drohte mir, mich von der Brücke zu werfen."

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Das Geld der Freier musste sie abgeben: "Ich war wie eine Gefangene. Ich wusste nicht, wie die Stadt aussieht, durfte nicht in Geschäfte gehen. Alles war verboten."

Immerhin konnte Marya ihre Peiniger überreden, in der Heimat Urlaub zu machen. Radka begleitete sie zwar, aber Marya konnte fliehen. Zur Polizei. Die Ermittlungen begannen.

Laut Anklage schafften in den als "Hausmeisterservice" und "Massagestudio" sowie als Bordell "Night Bunnies" registrierten Objekten bis zu 40 Frauen und Mädchen aus Bulgarien und Rumänien an.

Bozhidar Y. (32) soll Frauen nach Dresden gelockt haben, um sie hier im Bordell arbeiten zu lassen.
Bozhidar Y. (32) soll Frauen nach Dresden gelockt haben, um sie hier im Bordell arbeiten zu lassen.  © Holm Helis
Kurz vor der Eröffnung des "Night Bunnies" inspizierte Chefin Gabriela P. die Duschkabinen - sechs Monate später rückte die Polizei in dem Puff ein.
Kurz vor der Eröffnung des "Night Bunnies" inspizierte Chefin Gabriela P. die Duschkabinen - sechs Monate später rückte die Polizei in dem Puff ein.  © Ove Landgraf

Bozhidar kam in U-Haft. Und offenbar wollte sein Clan ihn freikaufen, indem Marya ihre Anzeige zurückzieht.

"Mir wurden 5000 Euro angeboten, wenn ich ihn aus dem Knast hole", so die Frau, die das Angebot ablehnte und nun Hauptzeugin der Staatsanwaltschaft ist. Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis

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