An Tanke abgestellt: Autodieb ließ geklauten Audi mit laufendem Motor zurück

Dresden - Ihn plagte angeblich das schlechte Gewissen. Bartosz S. (30) ließ in Dresden ein gerade geklautes Auto mit laufendem Motor stehen. Vom Amtsrichter gab es für den Kfz-Mechaniker dennoch wegen Diebstahls ein Urteil.

Den Polen Bartosz S. (30) packte das schlechte Gewissen. Er ließ einen geklauten Audi stehen.
Den Polen Bartosz S. (30) packte das schlechte Gewissen. Er ließ einen geklauten Audi stehen.  © Peter Schulze

Im Mai stand nachts plötzlich ein leerer Audi Avant mit laufendem Motor auf dem Gelände der Tankstelle Radeburger Straße.

Schnell war klar: Der Wagen wurde Minuten zuvor in Hellerau geklaut. Ein Zeuge hatte dort beobachtet, wie sich zwei Männer am Audi zu schaffen machten und die Polizei informiert.

Noch während die Ordnungshüter bei dem inzwischen geweckten Besitzer (34) die Anzeige aufnahmen, kam die Meldung, dass das Auto wieder da sei. Und unweit der Tankstelle griff die Polizei Bartosz S. auf, der seither in U-Haft saß. "Ich arbeitete bis vier Monate vor der Tat in Kamenz, wurde aber dort entlassen. Das Geld war knapp", so der geständige Dieb.

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In Polen sei er angesprochen worden, für 1500 Euro ein Auto zu "überführen". Er willigte ein, war dabei, als der Audi per Funkwellensignal geknackt wurde, stieg ein und fuhr los.

Der Autodieb wurde verurteilt

An dieser Tankstelle in Dresden stand plötzlich der "unbemannte" Avant mit laufendem Motor.
An dieser Tankstelle in Dresden stand plötzlich der "unbemannte" Avant mit laufendem Motor.  © Steffen Füssel

Doch schon nach wenigen Metern ereilte Bartosz das schlechte Gewissen.

"Was mache ich hier eigentlich? Ich bekomme dafür ja eh so gut wie nix", soll ihm durch den Kopf gegangen sein. Und obwohl sein Handy leer war und er keine Ahnung hatte, wie er selber heim nach Polen kommen soll, stellte er den Avant an der Tanke ab. Irrte umher und fiel der Polizei auf.

Trotz Geständnis und bisher weißer Weste gab es 23 Monate Haft. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Die Bewährungszeit dauert mit fünf Jahren ungewöhnlich lange!

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Wird Bartosz rückfällig, muss er doch einfahren.

Titelfoto: Montage: Peter Schulze, Steffen Füssel

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