Ärger ums Lingnerschloss bleibt ein Fall fürs Gericht

Dresden - Der Kampf ums Lingnerschloss landet vor Gericht.

Rathaus versus Insolvenzverwaltung: Ums Lingnerschloss wird nun auch juristisch gefochten.
Rathaus versus Insolvenzverwaltung: Ums Lingnerschloss wird nun auch juristisch gefochten.  © Norbert Neumann

Es geht um die Frage, ob und wie viel Geld die Stadt an den insolventen und hoch verschuldeten Förderverein, der das Schloss saniert und betrieben hatte, zahlen muss, um wieder selbst über das Erbe Karl August Lingners (1861-1916) verfügen zu dürfen.

Ein einvernehmlicher "Deal" war zuletzt gescheitert.

Für die Rückübertragung des Erbbaurechts des Schlosses an die Stadt (als sogenannter "Heimfall") bot diese dem Verein laut Rathaus eine Entschädigung von 700.000 Euro an.

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Der zuständige Insolvenzverwalter Lucas Flöther (49) lehnte das ab. Das Haftungsrisiko der Stadt Dresden liege bei circa 17 Millionen Euro, "wobei zur Befriedigung aller Gläubiger nur rund 2 Mio. Euro erforderlich sein dürften", so Flöther.

Ohne eine solche Entschädigung oder eine entgegenstehende Entscheidung der Gerichte könne er das Schloss nicht an die Stadt zurückgeben, begrüßte Flöther die vergangene Woche erfolgte Klageerhebung seitens der Stadt.

Betrieb des Lingnerschlosses läuft zunächst weiter

Lucas Flöther (49) ist der Insolvenzverwalter des Fördervereins.
Lucas Flöther (49) ist der Insolvenzverwalter des Fördervereins.  © dpa/Sebastian Willnow
OB Dirk Hilbert (52, FDP).
OB Dirk Hilbert (52, FDP).  © Holm Helis

Immerhin: Trotz juristischem Gefecht arbeiten beide Seiten weiter Hand in Hand:

"Solange der Rechtsstreit andauert, ist der Betrieb des Schlosses für die Mieter von Veranstaltungsräumen sowie für die Gastronomie bis auf Weiteres sichergestellt, nicht zuletzt durch die Unterstützung der Stadt Dresden sowie die ehrenamtliche Arbeit des Fördervereins", so Flöther.

Auch OB Dirk Hilbert (52, FDP) hatte sich dafür ausgesprochen, den Zugang fürs Schloss für die Bürger weiter offenzuhalten.

Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann, dpa/Sebastian Willnow

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