Abrechnungen massenhaft frisiert: Harte Strafe für den Schummel-Doktor
Dresden - Schuldig des Betruges in mehr als 400 Fällen. So lautet das Urteil des Landgerichtes Dresden gegen den Neurologen Dr. Lutz L. (53). Der Arzt muss vier Jahre und zwei Monate hinter Gitter. Seine Gattin, die Ergotherapeutin Carmen L. (42), wurde zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt.
Das Paar hatte über Jahre Leistungen bei der Kassenärztlichen Vereinigung falsch abgerechnet.
Richter Christian Linhardt (57) sagte: "Es wurde ein System eingerichtet, das darauf ausgerichtet war, möglichst große Gewinne zu erwirtschaften."
Die Abrechnungen wurden massenhaft frisiert. So wurden aus "günstigen" Blutabnahmen plötzlich teurer abzurechnende Infusionen.
So sei ein Schaden von 250.000 Euro entstanden.
Der Fall flog bereits im Jahr 2012 auf. Danach zog sich das Verfahren wegen langer Ermittlungen hin. Allein der Prozess dauerte über zwei Jahre. Deshalb gelten jeweils sechs Monate der Haft jeweils als verbüßt.
Überdies wurde der Haftbefehl gegen den gesundheitlich angeschlagenen Arzt außer Vollzug gesetzt. Dafür muss er sich unter anderem wöchentlich einmal bei der Polizei melden.
Titelfoto: Holm Helis