35 Kilo Marihuana "im Gericht" verschwunden
Dresden - Im Landgericht Dresden verschwanden jetzt 35 Kilo Marihuana. Nicht, weil die Justiz magische Kräfte hätte. Sondern, weil Samer K. (27) der Besitz des Rauschgiftes nicht nachweisbar ist.
Der Reihe nach: Im September 2021 war die Kripo zur Durchsuchung an der Pillnitzer Straße. "In der Wohnung fanden wir fünf Kisten Marihuana", so ein Beamter. Auf einem der Kartons waren Fingerabdrücke des Syrers, der prompt unter anderem wegen Besitzes von 35 Kilo angeklagt wurde.
"Ich war gerade entlassen worden, nahm Drogen und musste mich irgendwie durchschlagen", so der geständige Angeklagte.
Er habe sich an Bekannte gewandt, die ihm Marihuana zum Konsum und Verkauf überließen.
Offenbar bettelte Samer, der inzwischen clean ist, so vehement, dass einer der Großdealer ihn, in seine "Depot-Wohnung" ließ.
Dresdner Angeklagtem droht dennoch eine Strafe
"Er sagte, nimm dir, was du brauchst. Ich griff ein paar Gramm aus einem Karton. Danach war ich nie wieder in der Wohnung. Die Kisten gehörten nicht mir."
Die Version bestätigten auch die Mittäter in ihren Verfahren.
Und so wird der Vorwurf gegen den jungen Vater nun fallengelassen. Eine Strafe droht ihm aber: wegen weiterer Drogengeschäfte. Urteil folgt.
Titelfoto: Peter Schulze