Zu gierig! Buntmetall-Diebe stranden samt Beute auf A4
Chemnitz/Döbeln - Das war zu viel des Diebesguts: Florin S. (39) und seine Kumpane stahlen im Januar Buntmetall aus einer Döbelner Firma, um es in Berlin zu verscherbeln. Da der Transporter jedoch viel zu überladen war, gaben die Reifen auf der Autobahn den Geist auf. Am gestrigen Donnerstag startete am Chemnitzer Amtsgericht der Prozess.
Am 24. Januar stieg die Bande in die Döbelner Firma ein und lud acht Tonnen Buntmetall in einen 3,5-Tonnen-Transporter, der unter der Last zusammenbrach - auf der A4 bei Dresden-Neustadt. Der Stehlschaden beläuft sich auf 151.000 Euro, der Sachschaden auf circa 20.000 Euro.
Der Rumäne Florin S., verheiratet und dreifacher Vater, hat laut Gericht bereits einiges auf dem Kerbholz. So wurde er laut rumänischem Strafregister schon siebenmal verurteilt, immer wegen Diebstahls oder Einbruchdiebstahls. Auch in Frankreich, Finnland und Belgien ist er aktiv gewesen.
Bei der gestrigen Verhandlung gab sich der Angeklagte geständig und räumte die Vorwürfe ein. Allerdings wollte er weder die Namen seiner Komplizen nennen noch den Namen des Berliner Schrotthandels, der das Diebesgut in Empfang nehmen sollte. Die Nennung von Komplizen hätte sich laut Staatsanwaltschaft positiv ausgewirkt.
Das Urteil war eindeutig: Florin S. wurde zu zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt - wie von der Staatsanwaltschaft gefordert.
Kurios: Der sich bis dato in U-Haft befindliche Angeklagte kam dennoch frei! Verteidiger Malte Müllerhoff erklärte dazu: "Der Haftbefehl wurde mit dem Urteil außer Vollzug gesetzt." Die Haftladung gibt's dann per Post zu seinem Berliner Wohnsitz.
Titelfoto: Polizei, haertelpress