Versicherungs-Betrug im großen Stil: Trio kommt wohl glimpflich davon
Chemnitz - Sie hintergingen Versicherungen im großen Stil: Seit Dienstag müssen sich Hans-Peter W. (65), Velimir L. (60) und Jan-Uwe H. (65) vor dem Chemnitzer Landgericht verantworten. Der Schaden geht in die Hunderttausende. Dennoch dürfte das Trio glimpflich davonkommen.

Laut Staatsanwaltschaft fing es damit an, dass Hans-Peter W. ein ausgestelltes Rezept für Medikamente bei der HanseMerkur-Versicherung einreichte. Hierfür ließ er sich die Versicherungsleistungen auszahlen - jedoch ohne eine Behandlung durchführen zu lassen.
Später wollten auch die beiden Mitangeklagten Velimir L. und Jan-Uwe H. von dieser Masche profitieren - und gingen noch viel weiter: Sie verwendeten die Personalien von anderen Versicherten und erfundenen Hepatitis-C-Erkrankungen um durch entstandene Verträge mit den Versicherungen abzukassieren.
Für die Umsetzung ihres Plans installierten die Angeklagten Briefkästen, die mit den Namen der Versicherten ausgestattet waren, um somit Leistungen von den Versicherungen zu erhalten.
Dafür wurden sogar Mietverträge abgeschlossen - unter anderem in Dessau-Roßlau, Wittenberg und Chemnitz. "Die realen Versicherungsnehmer waren nicht in das Vorgehen eingeweiht", so die Anklage.
Angeklagten gestehen Versicherungs-Betrug
Der Gesamtschaden beträgt rund 430.000 Euro. Dennoch dürften die Strafen für das Trio milde ausfallen. Zum einen geschahen die Taten zwischen 2014 und 2016 - liegen also fast zehn Jahre zurück.
Durch Corona und Krankheit kam es erst am Dienstag zum Prozess. Zum anderen zeigten sich die Angeklagten vollumfänglich geständig. Auch wurden größere Summen den Versicherungen zurückerstattet.
Am kommenden Montag fällt das Urteil.
Titelfoto: Haertelpress