Urteil nach tödlicher Hinterhof-Attacke: So lange muss der Täter jetzt hinter Gitter
Chemnitz - Nach der brutalen Bluttat in einem Chemnitzer Hinterhof im vergangenen Jahr wurde der 20-jährige Angeklagte am Mittwoch vom Landgericht Chemnitz verurteilt.
Benito J. wurde von der Jugendstrafkammer unter anderem wegen zweifachem Totschlags für schuldig befunden. So teilte es das Landgericht Chemnitz am Mittwoch mit.
Der 20-Jährige wurde zu einer Einheitsjugendstrafe von neun Jahren und zehn Monaten verurteilt. Dabei wurden auch zwei weitere Verurteilungen mit einbezogen.
Der Staatsanwalt forderte im Vorfeld die Höchststrafe im Jugendstrafrecht von zehn Jahren (außer bei Mord). Die Verteidigung befand hingegen eine Strafe von neun Jahren und sechs Monaten für angemessen. Noch weiter ging die Nebenklage, die eine Verurteilung wegen Mordes und die Anwendung vom Erwachsenenstrafrecht beantragte.
Benito attackierte in einem Chemnitzer Hinterhof die 46-jährige Lydia und den 34-jährigen Jörg in der Nacht zum 7. August 2022 mit einem Küchenmesser und stach mehrfach auf sie ein. Die 46-Jährige starb noch in der Nacht in der Klinik, der Mann erlag vier Tage später seinen Verletzungen.
Wie die Sprecherin des Landgerichts gegenüber Mdr Sachsen mitteilte, wurde noch keine Entscheidung zu der anschließenden Sicherungsverwahrung des Angeklagten getroffen: "Darüber wird gegen Ende der Haftzeit entschieden. Ein Psychiater überprüft dann die Gefährlichkeit des Mannes."
Das Motiv blieb bis zuletzt unklar. Der 20-Jährige gab seine Taten zwar zu, äußerte sich aber nicht näher zu seinen Beweggründen. Er soll tief in der Drogenszene stecken und war womöglich auf Crystal-Entzug.
Titelfoto: Haertelpress