Er stach 18 Mal auf seine Ex-Freundin ein: Elf Jahre Haft für Täter
Chemnitz - Das Verbrechen erschütterte im Oktober ganz Sachsen: Mareen Z. (30) wurde brutal in ihrer Wohnung erstochen. Nun wurde ihr Ex-Freund Ronny S. (32) zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Das Landgericht Chemnitz verurteilte den Mittweidaer am Dienstag zu elf Jahren Haft. Außerdem muss er rund 1000 Euro an die Erben Zahlen. Diese Summe hatte Ronny S. dem Opfer noch geschuldet.
Was war passiert? Ronny S. und Mareen Z. waren seit 2013 ein Paar. Die Beziehung kam ins wanken, als der 32-Jährige die Urlaubskasse seiner Freundin plünderte, um seine Spielsucht zu stillen. Damit war das Vertrauen in der Beziehung gebrochen (TAG24 berichtete).
Die 30-Jährige ging auf Abstand, hatte die Beziehung für sich bereits abgeschlossen. Ihre Mutter Anke Z. (52) berichtete im Prozess: "Sie sagte mir, dass sie die Beziehung nach dem Urlaub beenden will."
Doch Ronny S. gab nicht auf. Am 17. Oktober 2018 wollte er noch einmal mit seiner großen Liebe reden. Doch in ihrer Wohnung kam es zum Streit. Z. griff zum Messer. Er habe Angriffe seiner Freundin abgewehrt und es ihr aus der Hand genommen, sagte der Angeklagte. Danach stach S. zu, insgesamt 18 mal laut Anklage in Brust, Bauch und Kopf! Ein Stich traf eine Herzkammer, das Opfer verblutete.
Der Angeklagte nahm Urteil regungslos hin
Weil ihre Angehörige nichts von Mareen Z. hörten und sich Sorgen um sie machten, riefen sie am Tatabend die Feuerwehr, die die Wohnungstür mit einer Axt einschlug. Dahinter lag die junge Frau.
Nach der Tat flüchtete Ronny S. nach Hamburg, wo er von der Bundespolizei am Flughafen geschnappt wurde.
Die Verteidigung hatte eine Strafe von nicht mehr als neun Jahren gefordert, da Ronny S. über Merkmale einer Persönlichkeitsstörung verfüge. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen mehr als 13 Jahre für den Angeklagten gefordert. Mit dem Urteil blieb das Gericht unter der Forderung. Richterin Simone Herberger schloss bei der Tat eine Notwehrsituation aus, da Ronny S. selber die Situation habe eskalieren lassen. Sein Verhalten bei der Tat sei brutal gewesen. Zudem sei er voll schuldfähig.
Am Ende der Plädoyers entschuldigte sich Ronny S. unter Tränen: "Es tut mir alles so leid." Das Urteil selbst nahm er regungslos hin. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Ronny S. kann noch Revision einlegen.
Titelfoto: Harry Härtel/Haertelpress