Todesdrama in Burgstädt: Russin gesteht Messer-Attacke auf alkoholkranken Partner
Chemnitz/Burgstädt - Im Prozess um ein tödliches Beziehungsdrama in Burgstädt hat die Angeklagte am Landgericht Chemnitz ein Geständnis abgelegt. Nelli H. (54) gab zu, ihren Freund († 53) Anfang Mai in der gemeinsamen Wohnung niedergestochen zu haben. Grund: Sie habe stark unter seinem exzessiven Alkoholkonsum gelitten. Im Suff habe sie sich schließlich das Küchenmesser geschnappt ...
"Er hat die letzten drei Jahre so sehr gesoffen, dass er vom Stuhl flog. Er hat dadurch vier Stühle zerstört", erzählte Nelli H.. Mittags habe er mit dem Trinken angefangen. Aufgrund von Entzugserscheinungen sei ihm das Essen schwergefallen.
Immer wenn sie die Wodka-Flasche ihres Partners wegkippte, sei er durchgedreht und hätte sie auch geschlagen. Die Verkäuferin habe nach dem tragischen Tod ihrer Enkelin (4) selbst angefangen, ab und zu Bier zu trinken. Alkoholikerin sei sie nach eigenen Angaben nicht.
Nur am Tattag sei alles eskaliert. "Er hat mich wieder übel beschimpft." Die Burgstädterin leerte aus Frust die halbvolle Wodka-Flasche und ging in die Küche. Sie kehrte mit einem Messer ins Wohnzimmer zurück und wollte ihrem Partner Angst machen. "Dann sah ich das Messer im Bauch."
Eine Nachbarin (50) alarmierte den Notarzt. "Ihre Hände waren voller Blut", sagte die Frau, die auch von dem Trennungswunsch H.s wusste. Die Tochter des Verstorbenen ließ kein gutes Haar an der Angeklagten. Sie sei öfter betrunken bei ihrer Familie aufgetaucht.
Das Urteil könnte auf Körperverletzung mit Todesfolge lauten und folgt im März 2022.
Titelfoto: Haertelpress/Harry Härtel