Schlangen, Molche, Papageien und Co.: Chemnitzer hatte Privatzoo in seiner Wohnung
Chemnitz - Vögel, Reptilien, Amphibien und Co.: Weil er auf seinem Grundstück in der Körnerstraße in Chemnitz mehr als 290 Tiere illegal gehalten haben soll, hätte sich Peter D. (63) am gestrigen Donnerstag vor dem Amtsgericht verantworten sollen. Das Problem: Der Angeklagte schwänzte den Termin.
Die Vorwürfe erinnern an eine Art Privatzoo: Im Tausch gegen Geld soll Peter D. bis zum 13. Februar 2020 Hunderte Tiere in seinem Haus auf dem Sonnenberg übernommen und "teilweise auf einem Gartengrundstück in Gablenz gehalten haben", so das Chemnitzer Amtsgericht.
Dabei soll es sich um Breitrandschildkröten, Molche, Feuersalamander, Geckos, Kreuzottern sowie Papageien gehandelt haben.
Unglaublich: Als die Wohnung im Februar 2020 zwangsgeräumt wurde, fanden die Beamten neben noch lebenden Tieren auch Kadaver, verdorbene Lebensmittel sowie Moder- und Schimmelgeruch. "Die Tiere waren infolge der beengten Verhältnisse nicht artgerecht untergebracht", so das Amtsgericht.
Weil er einen Strafbefehl von acht Monaten auf Bewährung nicht akzeptiert hatte, kam es am gestrigen Donnerstag wegen des Vergehens gegen das Bundesnaturschutzgesetz zur Verhandlung. Da die Ladung dem Angeklagten aber nicht zugestellt werden konnte - der Beschuldigte hat keinen Briefkasten -, wurde der Prozess ausgesetzt.
D's Verteidigerin Diana Lorenz (44) auf TAG24-Nachfrage: "Wenn die Ladung erfolgt ist und er beim nächsten Mal nicht erscheint, wird der Einspruch verworfen."
Titelfoto: Uwe Meinhold, IMAGO