Säugling in Toilette ertrunken: Mutter (22) muss ins Gefängnis
Chemnitz - Weil sie unmittelbar nach der Geburt ihres Kindes den Säugling in einer Toilettenschüssel ertrinken ließ, wurde Lea S. (22) am Chemnitzer Landgericht der Prozess gemacht. Das Verfahren kam am heutigen Freitag zum Abschluss.
Am Ende weinte Lea S. erneut - während des gesamten Verlaufes war sie sichtlich mitgenommen. Die Kammer unter Richter Michael Mularczyk (54) verurteilte die Beschuldigte wegen Totschlags durch Unterlassen zu zwei Jahren und sechs Monaten Jugendhaft.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass S. ihre neugeborene Tochter am 3. Juli 2022 in der damaligen Wohnung ihres gemeinsamen Freundes zunächst gebar. Danach fiel der Säugling in das Toilettenbecken und starb an Herzversagen und Unterkühlung.
"Sie hätten eigentlich nur in das Becken reinfassen und es herausholen müssen oder den Lebensgefährten durch Rufe aufmerksam machen", so der Richter. Er sprach von einer "Katastrophe".
Die Frage nach dem "Warum" konnte das Verfahren nicht klären. Lea S. wurde eine "Reifeverzögerung" attestiert, was sich strafmildernd ausgewirkt hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Titelfoto: Haertelpress