Revision abgeschmettert: Lebenslang! Gift-Mörderin (68) verbringt den Rest ihrer Rente im Knast
Chemnitz - Mit einem tödlichen Cocktail aus Schlafmitteln im Pfefferminzeis, Desinfektionsmitteln und Alkohol hat Annelie K. ihren Mann ermordet. Ihren Lebensabend muss Annelie K. (68) nun hinter Gittern verbringen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Revision der Rentnerin verworfen.
Damit ist das Urteil vom Landgericht Chemnitz rechtskräftig. Die Richter sind überzeugt, dass die Chemnitzerin ihren Ehemann († 49) vor 18 Jahren vergiftet hat. Annelie K. wird zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.
"Die Entscheidung enthält keine nähere Begründung", sagte eine BGH-Sprecherin. Die Chance auf ein Leben auf freiem Fuß scheint für die Verurteilte nun sehr gering.
"Lebenslang" bedeutet mindestens 15 Jahre Knast einschließlich verbüßter Untersuchungshaft, also bis 2035. Dann wäre K. 82 Jahre alt. Nach anschließender Prüfung durch die Strafvollstreckungskammer kann eine Freilassung auf Bewährung erfolgen.
Der Mordprozess sorgte für großes Aufsehen. Ermittler gingen anfangs von einem Suizid oder Unfall aus. Einzig die Tochter brachte das Verfahren rund 17 Jahre später ins Rollen. Sie hatte ihrer Mutter ein Geständnis entlockt und dieses per Handy aufgezeichnet. Für die Staatsanwaltschaft war die Audiodatei das wichtigste Beweisstück.
Laut Urteil hat Annelie K. ihrem Mann 2003 erst Schlafmittel ins Eis gemischt und ihm anschließend Cognac mit Desinfektionsmittel verabreicht. Bis zum Schluss beteuerte K. ihre Unschuld.
Titelfoto: Harry Härtel/Haertelpress