Rentnerin in Chemnitzer Wohnung vergewaltigt: Prozessauftakt kurzfristig geplatzt
Chemnitz - Der Vergewaltigungs-Prozess gegen einen Libyer (37) liegt vorerst auf Eis. Laut einem Amtsarzt ist der Angeklagte verhandlungsunfähig, kann im Landgericht Chemnitz also nicht anwesend sein.
Rückblick: Im November 2022 erschütterte ein brutales Sex-Verbrechen Chemnitz, bei dem eine Rentnerin (73) stundenlang in ihrer Wohnung vergewaltigt wurde.
Bis auf Mohamed S. (37) waren alle Verfahrensbeteiligten am Donnerstag im Saal 149 des Chemnitzer Landgerichts anwesend.
Während der Vorführung aus der JVA Dresden seien allerdings Zweifel über die Verhandlungsfähigkeit von S. aufgekommen, so Gerichtssprecherin Marika Lang.
"Er wurde daraufhin vom Amtsarzt untersucht, der die Vermutung bescheinigt hat", so Lang. Weil der Libyer laut Arzt in den nächsten drei Wochen nicht fit wird, werden alle Termine auf unbestimmte Zeit verschoben.
Der ungewöhnliche Fall schlug hohe Wellen. Mohamed S. soll kurz vor Mitternacht versucht haben, mit einem Schraubendreher die Balkontür der 73-Jährigen in der Annenstraße aufzuhebeln - offenbar, um einen Raub zu begehen.
Laut Anklage klopfte er im zweiten Versuch gegen die Scheibe, woraufhin die Dame die Tür öffnete und unvermittelt vom Sextäter überwältigt wurde. Das Martyrium soll fast vier Stunden gedauert haben.
Kurios: Beamte erwischten S. noch in den Morgenstunden im Park der Opfer des Faschismus. Dort hatte er bei einem zweiten Raubversuch die Scheibe eines Skoda eingeschlagen und sich hineingesetzt ...
Titelfoto: Kristin Schmidt