Prozess nach Unfall-Drama! Lkw-Fahrer überrollt blinden Bekannten beim Rangieren

Chemnitz - Ronald M. (60) steht seit dem heutigen Dienstag wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht. Im November 2023 hatte er einen Blinden mit seinem Lkw überfahren. Beim Prozessauftakt am Amtsgericht Chemnitz stand die Aussage des Angeklagten im Mittelpunkt.

Der Angeklagte Ronald M. (60) beim Prozessauftakt am Amtsgericht Chemnitz.
Der Angeklagte Ronald M. (60) beim Prozessauftakt am Amtsgericht Chemnitz.  © Haertelpress

Laut Anklage soll Ronald M. am 20. November 2023 gegen 6 Uhr beim Rückwärtsfahren mit dem Lkw im Rosenweg nahe der Brauerei Reichenbrand den blinden Fred M. (60) übersehen haben.

Der 60-Jährige wurde daraufhin von der rechten hinteren Seite des Lkw erfasst, stürzte und wurde von den rechten Hinterrädern sowie dem Vorderrad überrollt. Fred M. verstarb noch an der Unfallstelle.

Bei seinem Geständnis zeigte sich Roland M. erschüttert: "Ich kannte das Opfer schon seit über 25 Jahren."

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Am Tag des Vorfalls habe er zum Schichtbeginn die Abfahrtkontrolle ordnungsgemäß durchgeführt. Beim Rangieren des Fahrzeugs seien die Sichtverhältnisse durch Dunkelheit und Regen stark beeinträchtigt gewesen. Weder in den Rückspiegeln noch in der Rückfahrkamera habe er das Opfer bemerkt.

Außerdem soll das Opfer, welches zudem hörgeschädigt war, seine Hörgeräte zum Unfallzeitpunkt nicht getragen haben. Sein Blindenführhund trug offenbar kein spezielles Führgeschirr.

Die Feuerwehr bei der Versorgung des sehbehinderten Opfers.
Die Feuerwehr bei der Versorgung des sehbehinderten Opfers.  © Haertelpress
Der Blindenhund des Opfers überlebte den Vorfall.
Der Blindenhund des Opfers überlebte den Vorfall.  © Haertelpress

Ein Polizist, der als Zeuge geladen war, bestätigte, dass der Angeklagte zum Tatzeitpunkt nicht unter Alkoholeinfluss stand.

Beim nächsten Verhandlungstag wird die Witwe des Opfers erwartet, die als Zeugin aussagen soll.

Titelfoto: Bildmontage: Haertelpress (2)

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