Oral-Sex im Chemnitzer Frauenknast? Angeklagter bestreitet Vorwürfe
Chemnitz - Ein sexuelles Verhältnis zwischen Wärter und Gefangener? Ein JVA-Beamter (53) soll im März 2022 im Chemnitzer Frauenknast eine Gefangene zweimal sexuell missbraucht haben.
Beim Prozessauftakt am Mittwoch am Chemnitzer Amtsgericht räumte der Angeklagte ein einvernehmliches Verhältnis ein, bestritt aber die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft.
Der Angeklagte habe an zwei nicht mehr genau bestimmbaren Tagen im März 2022 die Gefangene in den Keller der JVA zu Reinigungsarbeiten begleitet. Dabei zog er laut Anklage ihre Hose aus und es kam zu Oralsex. An einem anderen Tag sollen der Angeklagte und die Gefangene wieder in den Keller gegangen sein. Dort soll es wieder zu Oralsex und versuchtem vaginalen Geschlechtsverkehr gekommen sein.
Der verheiratete Angeklagte gestand ein einvernehmliches Verhältnis mit der Gefangenen.
Er sagte, dass es ein Fehler gewesen sei, der Frau WhatsApp-Nachrichten zu schreiben und mit ihr zu telefonieren. Aber den sexuellen Missbrauch der Gefangenen bestreitet er. Nur einmal sollen er und die Gefangene zu Reinigungsarbeiten in den Keller gegangen sein.
Der Wärter versicherte vor Gericht jedoch, nur in der Tür gestanden zu haben.
Anzahl der Männer am Chemnitzer Frauenknast soll reduziert werden
Es ist nicht das erste Mal, dass die JVA Chemnitz in den Schlagzeilen ist: Ein anderer Wärter soll 2013 mit einer Gefangenen außerhalb der Gefängnismauern Sex gehabt haben, sodass sie schwanger wurde.
Das Justizministerium kündigte daraufhin an, die Anzahl an Männern in dem Chemnitzer Frauengefängnis zu reduzieren.
Aktuell arbeiten 192 Bedienstete in der JVA - davon 68 Männer.
Zum Prozessauftakt war das mutmaßliche Opfer krankgeschrieben.
Ein Folgetermin soll erst dann stattfinden, wenn feststeht, dass die Frau aussagefähig ist.
Titelfoto: Kristin Schmidt, haertelpress