Nach fieser Abo-Abzocke: Mutmaßlicher Online-Betrüger lässt Prozess in Chemnitz platzen
Chemnitz - Chemnitz' wohl größter Online-Betrüger hat - mal wieder - einen Bogen ums Amtsgericht gemacht.
David J. (39) soll mit seinem Ex-Unternehmen B2B Technologies Chemnitz zahlreiche Schnäppchenjäger in eine teure Abo-Falle gelockt haben. Wer nicht zahlen wollte, wurde mit Mahn- und Inkassoschreiben bombardiert.
Seit 2007, damals hieß die Firma noch Melango.de GmbH, stehen David J. und sein Ex-Mitgeschäftsführer Thomas W. massiv in der Kritik. 2013 wurde der Chemnitzer mit dem ersten Negativpreis "Prellbock" der Verbraucherzentrale Sachsen "ausgezeichnet". Mittlerweile existiert das Unternehmen, das immer wieder den Namen wechselte, nicht mehr.
Vor dem Strafrichter glänzt David J. häufiger mit Abwesenheit. "Es gibt einen Sitzungshaftbefehl gegen ihn, der nicht realisiert werden konnte", so eine Gerichtssprecherin. Später legte J. ein ärztliches Attest vor.
Im Prozess geht's um 114 Betrugsfälle: Auf diversen Internetseiten wurden Kunden laut Anklage mit Lockangeboten (bis zu 90 Prozent günstigere Restposten) geködert. Nach dem ersten Mausklick mussten sich Interessenten plötzlich anmelden und schlossen ohne ihr Wissen zweijährige Verträge ab (Kosten: 400 bis 600 Euro).
Das Kleingedruckte sei laut Anklage bewusst verschleiert worden. David J. habe bei Nicht-Zahlung mittels Mahnschreiben Druck ausgeübt und mit Anwälten gedroht. Fortsetzung folgt.
Titelfoto: Maik Börner/PR