Mit einem Baseballschläger! Mann aus Döbeln soll Ehefrau umgebracht haben

Chemnitz/Döbeln - Sie waren fast 45 Jahre verheiratet - doch am 21. Februar endete die Ehe von Andreas F. (64) und seiner Frau Heidrun (63) aus Döbeln in einem Blutbad: Andreas F. soll seine Ehefrau umgebracht haben. Am Landgericht Chemnitz startete am Montag der Prozess.

Polizeiabsperrung am Haus von Ehepaar am 21. Februar in Döbeln.
Polizeiabsperrung am Haus von Ehepaar am 21. Februar in Döbeln.  © Dietmar Thomas

Der Angeklagte wollte sich am Montag zum Prozessauftakt wegen Totschlags nicht äußern. Die meiste Zeit schaute der Tiefbauarbeiter zu Boden oder wischte sich Tränen aus den Augen.

Seine Tochter (41) schilderte am Montag das Wesen des Angeklagten: "Er ist der liebste Mensch, den ich kenne. Er könnte keiner Fliege was zuleide tun. Er ist auch kein Choleriker, sondern jemand, der etwas ruhig und sachlich klären kann."

Die Staatsanwaltschaft wirft Andreas F. vor, seine Ehefrau am 21. Februar in ihrem Wohnhaus in Döbeln zuerst mit einem Baseballschläger mehrfach geschlagen und ihr daraufhin mit einem Messer Schnittverletzungen am Hals zugefügt zu haben. Danach gab er einen Notruf ab.

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Die eintreffenden Beamten fanden die tote Frau in der Küche. Andreas F. wurde mit aufgeschnittenen Pulsadern aufgefunden. Außerdem wurden bei der Tat auch die beiden Hunde des Ehepaares tot aufgefunden.

Andreas F. ließ durch seinen Verteidiger verlauten, dass er sich an die Tat sowie die Umstände nicht erinnern könne. Laut eines Notfallsanitäters soll Andreas F. gemurmelt haben: "Ich habe meine Frau umgebracht." Im Laufe der Verhandlung wird zu klären sein, inwiefern zum Beispiel ein möglicherweise erhöhter Alkoholpegel des Angeklagten in der Tatnacht eine Rolle gespielt hat.

Andreas F. (64) am Montag beim Prozessauftakt am Chemnitzer Landgericht.
Andreas F. (64) am Montag beim Prozessauftakt am Chemnitzer Landgericht.  © Haertelpress
SEK-Beamte waren beim Einsatz in Döbeln am Tatort.
SEK-Beamte waren beim Einsatz in Döbeln am Tatort.  © Dietmar Thomas

Am 23. November wird die Verhandlung fortgesetzt.

Titelfoto: Dietmar Thomas/Haertelpress

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