Mit 2,08 Promille intus tötete er eine Radfahrerin, jetzt kommt Ronny S. in den Knast

Chemnitz/Mulda - Berufungsverfahren ohne Erfolg! Nachdem Ronny S. im Sommer 2022 unter starkem Alkoholeinfluss einen tödlichen Unfall gebaut hatte, wurde er zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten ohne Bewährung verurteilt. Am Chemnitzer Landgericht ging er am Dienstag in Berufung.

Ronny S. (53) wollte für seine tödliche Suff-Fahrt nicht ins Gefängnis.
Ronny S. (53) wollte für seine tödliche Suff-Fahrt nicht ins Gefängnis.  © Max Baumberg

Ein schöner Julisonntag 2022 wurde für eine Familie zum Trauma: Ein rüstiges Ehepaar (68, 70) war auf der Hauptstraße im Muldaer Ortsteil Helbigsdorf zu seiner abendlichen Runde mit E-Bikes unterwegs.

Dann hörte ein Nachbar ein schleifendes Geräusch und einen dumpfen Knall. Das Letzte, was der Senior von seiner Frau sah, war, wie sie 60 Meter weit durch die Luft geschleudert wurde.

Ein betrunkener Peugeot-Fahrer (53) hatte die Kontrolle über sein Auto verloren und das Rad der 68-Jährigen mit mindestens 75 Stundenkilometern von hinten gerammt. Die Radfahrerin hatte keine Chance. Sie verstarb noch am Unfallort.

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Gerichtsprozesse Chemnitz Jeremy (7) starb, weil Mediziner zu spät handelte: Urteil gegen Arzt bestätigt 

"Die beiden hatten kurz vorher Goldene Hochzeit gefeiert, wollten ihren Ruhestand genießen", erzählte Sohn Pierre (51).

"Mein Vater hat es danach allein in dem großen Haus nicht mehr ausgehalten. Er hat alles verkauft und Deutschland mit einem Koffer verlassen." In der anderen Hälfte des Doppelhauses blieb der Sohn mit seiner Familie zurück.

Das Fahrrad der getöteten Radfahrerin (68) fanden die Einsatzkräfte im benachbarten Feld.
Das Fahrrad der getöteten Radfahrerin (68) fanden die Einsatzkräfte im benachbarten Feld.  © Marcel Schlenkrich

Milderes Urteil für den Suff-Fahrer?

Die Spuren des massiven Aufpralls sind an dem Peugeot, den Ronny S. fuhr, deutlich zu sehen.
Die Spuren des massiven Aufpralls sind an dem Peugeot, den Ronny S. fuhr, deutlich zu sehen.  © Marcel Schlenkrich

Am Steuer des Unfallautos saß Ronny S. Er hatte 2,08 Promille intus. Das Amtsgericht Freiberg verurteilte ihn Ende 2023 wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten ohne Bewährung. Mit einer Berufung vor dem Landgericht Chemnitz wollte der ehemalige Kurierfahrer am Dienstag ein milderes Urteil erwirken.

Richterin Petra Kürschner (60) sah dafür keine Veranlassung: "Es muss Ihnen klar sein, da hat ein Mensch sein Leben verloren. Die Familie leidet lebenslänglich. Die Ehefrau fehlt, die Mutter fehlt, die Oma fehlt."

Nach dem Urteil sagte Sohn Pierre leise: "Die Strafe bringt sie nicht zurück, aber ich hoffe, dass wir jetzt zur Ruhe kommen. Ich werde heute meinen Vater anrufen."

Titelfoto: Bildmontage: Marcel Schlenkrich (2), Max Baumberg

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