Messerattacke auf Schülerin im Erzgebirge: Urteil gefallen
Chemnitz - Nach einer brutalen Messerattacke auf die damals 15-jährige Lea in Annaberg-Buchholz (Erzgebirgskreis) hat die Staatsanwaltschaft neun Jahre Haft für den Angeklagten Jan K. (32) gefordert.
Er sei überzeugt, dass der 32-Jährige die Tat vergangenen Juni geplant und vorbereitet habe, sagte Staatsanwalt Christian Seifert am Mittwoch in seinem Plädoyer. Er habe die heute 16-Jährige töten wollen und es sei Zufall, dass er bei dem Stich in den Hals nicht die Schlagader getroffen habe.
"Er hat erst von ihr abgelassen, als sie sich tot gestellt hat." Seifert sprach sich für eine Verurteilung wegen versuchten Mordes aus. Dem schloss sich die Nebenklage an.
Die Verteidigung sprach dagegen von einem Ausraster und bestritt, dass der Angriff geplant gewesen sei. Dann hätte er ganz klar einen anderen Zeitpunkt und eine andere Tatwaffe als das benutzte Schälmesser ausgewählt, betonte Rechtsanwalt Wolfgang Mond. Er beantragte eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung und eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren.
Das Landgericht hat den 32-Jährigen am Mittwochmittag wegen versuchten Totschlags zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Angeklagte selbst hatte im Prozess den Angriff eingeräumt und am Mittwoch beteuert: "Es tut mir leid, was passiert ist."
Laut Anklage hatte er versucht, das Mädchen zu küssen. Als es sich wehrte, soll er gesagt haben: "Wenn ich dich nicht haben kann, kriegt dich keiner. Du wirst jetzt sterben."
Dann soll er in einem Kellerraum ein Messer gezückt, ihm in Hals und Brust gestochen und es danach sich selbst überlassen haben. Das Mädchen wurde später notoperiert und lag mehrere Tage im künstlichen Koma.
Der Fall wird seit Mitte Januar am Landgericht Chemnitz verhandelt, am Mittwochnachmittag sollte das Urteil gesprochen werden.
Erstmeldung 13.40 Uhr, aktualisiert: 13.46 Uhr
Titelfoto: haertelpress / Harry Härtel