Sie sprühten Farbe an Bank-Filiale: "Letzte Generation"-Aktivisten müssen blechen
Chemnitz - Die Aktivitäten der Klimabewegung "Letzte Generation" (LG) ruhen aktuell, die der Chemnitzer Staatsanwaltschaft nicht. Weil sie die Deutsche-Bank-Filiale am Chemnitzer Falkeplatz mit Farbe besprühten, landeten zwei Aktivisten am heutigen Donnerstag vor dem Amtsgericht.

Mit dem Festkleben auf einer Straße sollte es nicht getan sein: Am Morgen des 22. Juni 2023 besprühten Juliane Schmidt (28) und Simi Veit (28) die Filiale mit Feuerlöschern voller Farbe in Orange, verunzierten die Fassade des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes.
Nach der Aktion wurden die beiden kurzzeitig festgenommen. Der Sachschaden beträgt rund 8000 Euro.
"Die Deutsche Bank ist Deutschlands größter Investor in fossile Brennstoffe. Ihre Investitionen in Kohle, Öl und Gas verursachen mehr CO₂-Ausstoß, als die Lufthansa produziert", erklärte Juliane Schmidt am Donnerstag zum Motiv ihrer damaligen Tat.
Die Bank-Aktion war die erste Tat der "Letzten Generation" in Chemnitz, die juristische Konsequenzen hat.
Zahl der aktiven Mitglieder der "Letzten Generation" ist gesunken

Die zweite und bisher letzte strafwürdige Aktion fand am 14. Juli 2023 statt: "In diesem Fall hatten sich Personen auf der Zwickauer Straße/Ulmenstraße auf die Fahrbahn geklebt und so den Verkehr blockiert", so Polizeisprecherin Jana Ulbricht (47).
Bei der Verhandlung am Donnerstag führten die Angeklagten an, dass kontroverse Aktionen notwendig seien, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.
Richter Lukas Molendzki entgegnete: "Das Motiv ist lobenswert" - was aber nichts daran änderte, dass das Klima-Duo Sachbeschädigung beging. Juliane Schmidt wurde zur Zahlung von 900 Euro verurteilt, ihr Mitstreiter muss 1800 Euro zahlen.

Mittlerweile ist die Zahl der aktiven Mitglieder der "Letzten Generation" in Chemnitz auf fünf zurückgegangen - auf dem Höhepunkt waren es 20. Ob das Duo in Berufung geht, ist noch offen.
Titelfoto: Harry Härtel/Haertelpress