Krummer Deal mit der Falschgeld-Mafia? Blüten-Razzia bei Chemnitzer Firmen-Chef
Chemnitz - Bei einem ehemaligen Unternehmer aus Chemnitz wurden bei einer Durchsuchung mehr als 5000 Euro Falschgeld sichergestellt.
Der Angeklagte will mit den "Blüten" nichts zu tun haben, schiebt am Amtsgericht Chemnitz seinem Bruder und Neffen die Schuld in die Schuhe. Die sollen sich, angeblich ohne es zu wissen, auf die afrikanische Falschgeld-Mafia eingelassen haben.
Steuerfahnder und Zoll stürmten im Juni 2019 die Geschäftsräume von Bahaetti K. (49) in der Schönherrstraße. Der Türke und weitere Familienmitglieder stehen im Verdacht der Veruntreuung von Arbeitsentgelt.
Bei der Durchsuchung der Büros wurden zufällig 5200 Euro Falschgeld, Drucker, Schredder und Chemikalien entdeckt.
"Meine beiden Verwandten hatten was mit drei Afrikanern am Laufen", erzählt der Türke. Er selbst will nichts gewusst haben. 300.000 Euro sollen im Spiel gewesen sein. Mit der Falschgeld-Bande sei ein Deal ausgemacht worden: Das Geld sollte verdoppelt und der Gewinn geteilt werden.
"Sie haben dann gemerkt, dass die Fälschungen schlecht gemacht waren. Also wollten wir die Scheine in meinem Büro vernichten." Von den Trickbetrügern habe man nie wieder was gehört. Zwei Bekannte bestätigten diese Version.
In Ermittlerkreisen ist die Fälschungsmethode als "Wash-Wash"-Trick bekannt. Echte Scheine werden mit Schwarzgeld, Pulver und Chemikalien vermischt, sodass sich die Farben auf das Papier übertragen. Die Betrüger machen sich anschließend mit den echten Scheinen aus dem Staub. Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Haertelpress