Kinderporno-Prozess in Chemnitz gestoppt: Das ist der Grund
Chemnitz - Hat er das wirklich getan? Ein Chemnitzer (62) soll im letzten Jahr ein besonders widerliches kinderpornografisches Foto ins Internet gestellt haben.
Das Bild, das insgesamt dreimal bei Google hochgeladen worden sein soll, zeigt nach Ermittlungen der Chemnitzer Staatsanwalt ein zwei- bis dreijähriges kleines Mädchen, das mit unbedecktem Unterkörper da sitzt. Dem Kleinkind wurde ein Dildo eingeführt.
Wegen des Verdachts des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie wird Heinz S. jetzt am Chemnitzer Amtsgericht der Prozess gemacht. Doch der Prozessauftakt am heutigen Dienstag ist geplatzt.
Nachdem die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten (sommerliche Kleidung, getönte Brille) die Anklageschrift vorgelesen hatte, brach Richterin Gudrun Trautmann (62) die Verhandlung "von Amts wegen" ab.
Hintergrund sei die gerade in Berlin beschlossene Verschärfung des Paragrafen 184 im Strafgesetzbuch, der die Bestrafung von Taten im Zusammenhang mit Kinderpornografie regelt.
"Ich konnte bei meinen Recherchen nicht herausfinden, wo die Gesetzesänderung gerade hängt. Veröffentlicht ist sie aber noch nicht." Dies sei Voraussetzung für eine rechtssichere Bestrafung im Falle einer Verurteilung.
Wann der Prozess fortgesetzt wird, ist unklar.
Titelfoto: Harry Haertel