Kampfhund als Waffe? Chemnitzer soll Rottweiler auf Rivalen gehetzt haben
Chemnitz - Ein Chemnitzer soll seinen Rottweiler als Waffe eingesetzt haben, um Schulden einzutreiben. Am Dienstag startete der Prozess am Landgericht Chemnitz. Der Hintergrund ist ein Streit im Drogen-Milieu des Sonnenbergs. Manchen Beteiligten fiel es zum Prozess-Auftakt schwer, sich an die Ereignisse zu erinnern.
Mukhwinder S. (40) hat laut Anklage von Oktober bis Dezember 2020 viermal seinen Rottweiler "Chaby" auf Pascal S. (24) und Robert S. gehetzt, dreimal an verschiedenen Orten auf dem Sonnenberg, einmal auf dem Bahnhofsvorplatz. Er soll dabei von seinen Opfern kleinere Mengen Bargeld, EC-Karten und Handys geklaut haben.
Die Verteidigerin des Hundehalters sieht das anders: "Der Hund hätte niemals einen von beiden angefallen." Denn die angeblichen Geschädigten hätten Mukhwinder S. und Rottweiler "Chaby" gut gekannt. Pascal S., laut Anklage eines der Opfer, konnte sich vor Gericht an keine Attacke mehr erinnern. "Mit dem Drogenkonsum vergisst man einiges", sagte er. Der Rottweiler sei eigentlich "ein ganz Lieber".
Pascal S. und Robert S. sind laut Verteidigung beide im Drogengeschäft tätig gewesen. Pascal S. soll sich im Frühsommer 2020 Geld vom Angeklagten geliehen haben. Anschließend hätten er oder Robert S. etwa 10.000 Euro Bargeld und die Wohnungsschlüssel von ihm geklaut.
Ob Mukhwinder S. tatsächlich seinen Kampfhund auf die beiden hetzte, wird das Landgericht am 15. Juli weiter klären.
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