CFC-Hooligans geben sich vorm Stadion als Kontrolleure aus, jetzt stehen sie vor Gericht
Chemnitz - Quittung für die nächsten Hooligans!
Weil sie bei dem Sachsen-Pokalspiel des Chemnitzer FC gegen die BSG Chemie Leipzig im Mai 2022 Gäste der Gegner-Mannschaft eingeschüchtert haben sollen, standen am heutigen Montag der bundesweit bekannte Neonazi und CFC-Anhänger Christoph Drewer (37) sowie sein Kumpan Chris J. (33) vor dem Chemnitzer Amtsgericht. Es ist das vorletzte Verfahren eines ganzen Komplexes.
Diese CFC-Anhänger nahmen wohl ihre Treue zum Verein zu genau: Weil sich die Angeklagten und weitere "Fans" am Eingang von Block 6 des CFC-Stadions aufhielten und dort laut Staatsanwaltschaft Fans der Gegnermannschaft "kontrollierten" und Gewalt androhten, landeten einige von ihnen wegen Nötigung vorm Amtsgericht.
In den beiden vorherigen Verfahren wurden bereits zwölf Leute verurteilt, oder es erging ein Strafbefehl gegen sie - ebenfalls wegen Nötigung am selben Tag.
Der ehemalige Dortmunder Neonazi-Kader und Ex-Parteivorstand von "Die Rechte" Christoph Drewer - seit 2021 wohnhaft in Chemnitz - musste am heutigen Montag mit Chris J. ans Amtsgericht. Einen zuvor ergangenen Strafbefehl akzeptierten beide nicht.
Geldstrafe für die beiden Angeklagten
Die Staatsanwaltschaft führte an, dass Drewer und andere am 21. Mai 2022 vor dem Block 6 gegenüber anderen Fans feindselig wurden, "um im bewussten und gewollten Zusammenwirken eine Drohkulisse aufzubauen", so die Staatsanwaltschaft. Dabei sollen Worte gefallen sein, wie "Haut ab!"
Beide Angeklagten räumten ein, vor Ort gewesen zu sein. Jedoch sollen sie niemanden bedroht haben. Letztlich verurteilte Richterin Martina Flade (32) Chris J. zu 1750 Euro. Der vielfach vorbestrafte Drewer bekam 5500 Euro aufgebrummt - auch deshalb, weil er innerhalb der Bewährungszeit die Nötigung beging.
"Vielleicht schreiben Sie sich selbst keinen aktiven Beitrag bei der Drohkulisse zu, aber Sie haben bei einem großen Ganzen mitgewirkt", sagte Flade zu den Angeklagten.
Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT/Gabor Krieg, Max Baumberg