Harte Drohung vorm Chemnitzer Frauenknast: Neonazi muss Geldauflage zahlen

Chemnitz - Jetzt muss Neonazi Sven L. (52) blechen!

Oft auf rechten Demos oder der Anklagebank zu finden: Sven L. (52) aus Sachsen-Anhalt.
Oft auf rechten Demos oder der Anklagebank zu finden: Sven L. (52) aus Sachsen-Anhalt.  © Haertelpress

Linksextremistin Lina E. (28), aktuell wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung vor dem Oberlandesgericht Dresden, polarisiert bei Linken und Rechten zugleich.

Die rechte Szenegröße Sven L. fuhr im Mai 2021 mit Bekannten zum Chemnitzer Frauenknast, wo E. in U-Haft sitzt, und stiftete Mitinsassen zu Gewalttaten gegen die Leipzigerin an. Der Fall landete am Amtsgericht Chemnitz.

"Gebt Lina E. eine Abreibung. Sie darf nie wieder dieses Gefängnis als lebende Person verlassen", schrie Sven E. durch einen Leitkegel in Richtung JVA. Drei Begleiter waren ebenfalls vor Ort, filmten die Aktion. Ein Video landete anschließend auf Telegram.

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Die rechte Truppe will nach einer Corona-Demo spontan zum Frauenknast gefahren sein. Es ging um ein "lustiges Video".

Zentrale Frage im Verfahren wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten: Was war im Knast tatsächlich zu verstehen? Ein Gutachten brachte keine klare Erkenntnis. Auf dem Video zu hören ist, wie Insassen zurückrufen, den Wortlaut wohl aber nicht verstehen konnten. Lina E.s Anwälte wandten sich besorgt ans Gericht und werteten den Aufruf als "Morddrohung".

Die vierköpfige Truppe sorgte vor der JVA an der Reichenhainer Straße für Ärger.
Die vierköpfige Truppe sorgte vor der JVA an der Reichenhainer Straße für Ärger.  © Horst Hürsch
Lina E. (28) wird am Oberlandesgericht Dresden aktuell der Prozess gemacht.
Lina E. (28) wird am Oberlandesgericht Dresden aktuell der Prozess gemacht.  © Peter Schulze

Das Quartett kam mit einem blauen Auge davon. Sven L. muss 1200 Euro Geldauflage zahlen, dann wird das Verfahren gegen ihn eingestellt. Die anderen Angeklagten bleiben nach Verfahrenseinstellung nur auf ihren Anwaltskosten sitzen.

Titelfoto: Haertelpress

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