Veruntreuung in 241 Fällen! Angehender Chef stillte seine Spielsucht mit Firmen-Kohle
Chemnitz - Das wird teuer! Weil er in 241 Fällen Gelder seiner Firma veruntreute, landete der Ex-Mitarbeiter Christian F. (39) am heutigen Dienstag vor dem Chemnitzer Amtsgericht. Es ging um einen Schaden von mehr als 19.000 Euro. Auch die Geldsumme, zu der er verdonnert wurde, konnte sich sehen lassen.
Die Firma, bei der der Angeklagte als angehender Chef tätig war, vertrieb Telekommunikationsverträge und vermittelte Wohngrundstücke. Der Geschäftsführer in spe verwendete in der Zeit von 2019 bis 2020 immer wieder Geld des Unternehmens für eigene Zwecke.
Vor Gericht gab Christian F. gestern sämtliche Anklagepunkte zu - er erschien ohne Anwalt. Die Taten beging er unter anderem, um seine damalige Spielsucht zu finanzieren. "Man macht's trotzdem nicht", gab der jetzige Festivalbauer am heutigen Dienstag zu.
Die Staatsanwaltschaft plädierte auf eine Freiheitsstrafe von neun Monaten auf Bewährung. Richter Christian Behr (37) milderte dies ab und verurteilte F. zu einer Geldstrafe von 18.000 Euro (400 Tagessätze zu je 45 Euro) - es handelt sich nach Behrs Aussage um die höchste Geldstrafe, die er bisher ausgesprochen habe.
In das Urteil fließen auch zwei Vorstrafen des Angeklagten ein. Überdies werden die ergaunerten 19.658,61 Euro vom Angeklagten eingezogen.
Ein erster Schritt ist bereits getan: F. soll sich mit der Geschäftsführerin geeinigt haben, pro Monat 150 Euro an seinen Ex-Arbeitgeber zu überweisen.
Titelfoto: Haertelpress