Erschütternde Anklage: Stiefvater missbrauchte Kind (7) gegen Bezahlung
Chemnitz - Mal sollen es 5 Euro, ein anderes Mal 10 Euro oder gleich ein Laptop gewesen sein. Roy P. (35) steht in Verdacht, seine anfangs erst siebenjährige Stieftochter zwischen 2016 und 2019 gegen Bezahlung mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Ermittler stellten zudem Kinderpornos sicher, die den Mann aus dem Erzgebirge schwer belasten.
Als das Mädchen irgendwann mit Geldscheinen nach Hause zurückkehrte, wurde Mutter Saskia L. (36, Name geändert) stutzig. "Er hatte ihr vorher nie Geld gegeben. Das war schon merkwürdig", erzählte sie den Richtern.
Auf mehrfache Nachfrage brach die zu diesem Zeitpunkt Neunjährige ihr Schweigen. "Mama, er hat mich angefasst." Für Saskia L. brach eine Welt zusammen. "Du hast keine Ahnung, was Du da angerichtet hast", richtete sie das Wort gegen ihren Ex.
Der Erzgebirger schweigt zu den Vorwürfen. Richter Michael Mularczyk (53) appellierte eindringlich: "Wir wollen ein opferschonendes Verfahren." Doch P. verzog keine Miene. Auch nicht, als er mit der Anklage konfrontiert wurde. Es geht um fünf Missbrauchshandlungen, 43 Kinderpornos, darunter Fotos des Mädchens.
Am ersten Weihnachtsfeiertag 2016 soll es angefangen haben. Laut Anklage ging P. mit der Stieftochter ins Badezimmer, verriegelte die Tür und verging sich an ihr. Als "Belohnung" gab's jedes Mal 5 bis 10 Euro oder einen Laptop mit Spielen. Roy P. soll ihr verboten haben, irgendwem davon zu erzählen. Bestätigen sich die schlimmen Vorwürfe, drohen Roy P. mindestens fünf Jahre Haft.
Zum nächsten Termin soll die heute Zwölfjährige aussagen - ein Geständnis hätte ihr das erspart. "Sie bekommt mittlerweile psychologische Betreuung. Man merkt, dass ihr die Kindheit genommen wurde", so die Mutter.
Titelfoto: Haertelpress