Chemnitz - Weil er seinen Bekannten in einem Treppenhaus in Chemnitz zu Tode geprügelt haben soll, stand Rocco M. (38) wegen Totschlags vor dem Landgericht. Nach einer umfangreichen Beweisaufnahme wurde am heutigen Donnerstag das Urteil verkündet.
René M. (†34) wurde laut Anklage nach einer kurzen Verfolgungsjagd durch das Treppenhaus eines Plattenbaus in der Chemnitztalstraße genau am morgigen Freitag vor vier Jahren durch mehrere Faustschläge zu Fall gebracht.
Danach soll auf den Mann so stark eingetreten worden sein, dass er infolge eines Nasenbeinbruchs Blut einatmete und letztlich starb.
Laut Staatsanwalt Stephan Butzkies (56) hat sich die Tat so ereignet wie in der Anklageschrift geschildert: "Der feine englische Gentleman sind Sie nicht", sagte der Jurist mit Blick auf die Vorstrafengeschichte von Rocco M. - er saß bereits im Gefängnis wegen Gewaltdelikten. Unter anderem wurde bei dem Tatopfer die DNA des Angeklagten gefunden.
Diese und weitere Indizien reichten dem Gericht: Die Kammer unter dem Vorsitz von Richter Janko Ehrlich (51) gab der Forderung der Anklage statt und verurteilte Rocco M. wegen Totschlags zu sieben Jahren Haft.
Laut Anwalt Curt-Matthias Engel (56) gab es keinen Tatnachweis, zudem wurde eine wichtige Zeugenaussage in Zweifel gezogen. Die Verteidigung will in Revision gehen.