Chemnitz/Hohndorf - Mit unbewegtem Gesicht nahm Patrick K. (35) sein Urteil entgegen. Der Mann aus Hohndorf, der ein Mehrfamilienhaus niederbrannte und sich in der Wohnung eines Toten bediente, wurde vom Amtsgericht Chemnitz gleich doppelt zu Knast verurteilt.
Den Stein ins Rollen brachte sein Einbruch im März 2024. Ohne Erlaubnis betrat er die Wohnung eines kürzlich Verstorbenen und nahm unter anderem einen Wasserkocher, eine Videokamera, ein Kupferbild mit Hunden und drei leere Sparschweine mit.
Vor Gericht erklärte er, es seien Andenken an seinen verstorbenen Freund gewesen. Die Staatsanwaltschaft bewertete dies als Diebstahl.
Am 4. Juli 2024 legte Patrick K. schließlich ein Feuer in einem leerstehenden Mehrfamilienhaus auf der Rödlitzer Straße. Die Flammen breiteten sich rasch aus, das Gebäude brannte fast vollständig ab.
Bereits zuvor hatte er versucht, dort ein Feuer zu legen, doch ein Zeuge konnte es rechtzeitig löschen.
Die Liste mit Delikten ist lang
Neben Brandstiftung und Diebstahl wurde K. auch wegen Bedrohung angeklagt. Einem Mitwisser drohte er mit Gewalt, sollte dieser die Polizei informieren. Auch gegenüber seiner Mutter zeigte er sich aggressiv - in der Hand eine Eisenstange, mit der er sich vor ihr aufbaute. Zwei weiteren Personen drohte er mit dem Tod.
Drogen spielten in seinem Leben eine zentrale Rolle. Bereits mit elf Jahren hatte er zum ersten Mal gekifft, später kamen Crystal Meth und Alkohol hinzu.
Die Vorsitzende Richterin Jaqueline Neubert-Rockel fand deutliche Worte: "Langsam müssen Sie mal erwachsen werden. Also ich habe den Männern meistens so bis 30, 35 die Chance dafür gegeben. Oder ich sage, das Letzte ist dann in Sachsen die JVA Waldheim. Die haben da so eine Station auch für Senioren."
Das Gericht sprach ihn in allen Anklagepunkten schuldig. Patrick K. muss nun für insgesamt drei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis - zwei Jahre für die verheerende Brandstiftung und weitere 22 Monate Knast für all die anderen Straftaten.