Ekel-Mobbing bei der Bundeswehr in Sachsen: Feldwebel verurteilt!

Chemnitz/Marienberg - Ekel-Mobbing bei der Bundeswehr! Feldwebel Leon L. (24) hat seine Rolle als Vorgesetzter in der Erzgebirgskaserne Marienberg ausgenutzt und einen untergebenen Soldaten mehrfach entwürdigt. Während Sauf-Partys gingen die Sticheleien weit unter die Gürtellinie. Am Landgericht Chemnitz gab's für den Feldwebel am Mittwoch die Quittung.

Vor einer Woche schwieg Leon L. (24) noch. Am Mittwoch gestand er die Taten ein.
Vor einer Woche schwieg Leon L. (24) noch. Am Mittwoch gestand er die Taten ein.  © Sven Gleisberg

Eigentlich hat Marcel G. (21, Name geändert) längst mit seiner Kasernenzeit abgeschlossen. Da er Kronzeuge ist, kam er um eine Aussage aber nicht herum. "Es wurde auf meiner Stube gefeiert. Ich wollte schlafen, durfte aber nicht." Trotz Corona-Verbots habe es 2020 viele Saufgelage gegeben.

"Irgendwann schlug einer vor, dass alle in einen Topf urinieren. Niemand durfte die Stube verlassen", so G. Nach dem "Geschäft" habe Leon L. versucht, die Finger in seinen Mund zu stecken. "Ich konnte das abwehren."

Dabei blieb es nicht. Bei anderen Gelegenheiten drückte L. seinen untergebenen Gefreiten in den Spind. Als dieser das Gemeinschaftsbad putzen sollte, urinierte L. herablassend in ein Waschbecken. "Eine eingeschweißte Truppe stand einem freiwilligen Wehrdienstler gegenüber", beschreibt G.

Kurz vorm Prozessauftakt: Neue Details zum inszenierten Macheten-Überfall in Chemnitz
Gerichtsprozesse Chemnitz Kurz vorm Prozessauftakt: Neue Details zum inszenierten Macheten-Überfall in Chemnitz

Leon L. wurde wegen entwürdigender Behandlung in zwei Fällen zu 7200 Euro Geldstrafe (120 Tagessätze à 60 Euro) verurteilt. Aufgrund eines internen Disziplinarverfahrens wurden ihm im Vorfeld bereits 1500 Euro aufgebrummt.

Er habe damals ein Alkoholproblem gehabt und anschließend Ärzte aufgesucht, begründet er die Taten.

Titelfoto: Sven Gleisberg

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Chemnitz: