Chemnitzer Pflegerin missbrauchte Behinderten: Vertrauensverhältnis für Sex ausgenutzt!
Chemnitz - Diese Tat macht fassungslos. Eine Pflegerin aus Chemnitz hat das Vertrauensverhältnis zu ihrem Patienten schamlos ausgenutzt. Obwohl ihr Opfer nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt und an einer geistigen Behinderung leidet, hatte sie Sex mit ihm. Um die Taten zu vertuschen, versteckte sie das Tagebuch des Mannes.
Unschuldig sieht anders aus: Den Prozessauftakt hatte Jessica F. (35) geschwänzt. Richter Christian Goltz (58) ließ die Betreuerin daraufhin von ihrer Arbeitsstelle direkt ins Amtsgericht Chemnitz eskortieren. Zu den Vorwürfen sagte sie: "Ja, wir haben miteinander geschlafen, sicherlich auch während der Betreuungszeit. Wir hatten ein Verhältnis."
Seit 2019 war F. die zugeteilte Pflegerin von Sten N. (32), begleitete ihn 30 Stunden die Woche zu Therapien und übernahm Einkäufe. Irgendwann, so die Anklage, näherte sie sich dem geistig und körperlich behinderten Mann und nutzte das enge Vertrauensverhältnis aus. Später verabreichte sie ihm noch Marihuana.
"Als er mich fragte, ob sein Kind auch eine Behinderung bekommen könnte, wusste ich, dass etwas nicht stimmte", erzählt Mutter Grit N. (54).
F. habe das Tagebuch ihres Sohnes versteckt. Als es die Mutter entdeckt hatte, war sie schockiert. Darin hatte Sten notiert, was tatsächlich während der Betreuung passierte: "Sie wollte ein Kind von ihm." Dabei ist die Angeklagte selbst verheiratet und hat zwei Kinder.
Da Jessica F. gestand und sich entschuldigte, kassierte sie wegen sexuellen Missbrauchs unter Ausnutzung eines Betreuungsverhältnisses und Verabreichung von Drogen nur eine Geldstrafe von 140 Tagessätzen à 35 Euro.
Titelfoto: Haertelpress/Harry Härtel