Prozess um Molotow-Anschlag: Sollte der Mann in seiner Wohnung verbrennen?
Chemnitz - Weil sie versucht haben sollen, einen Mann in seiner Chemnitzer Wohnung mit Molotowcocktails zu töten, standen drei junge Männer am heutigen Dienstag vor dem Landgericht. Der Prozess um versuchten Mord wurde jedoch wegen eines Formfehlers vorerst ausgesetzt.
Die mutmaßlichen Täter Bilal A. (20), Ibrahim A. (21) und Bassel A. (28) sind syrischer und palästinensischer Herkunft. Der dritte Tatverdächtige ist laut Gericht in Gaza geboren, hat jedoch eine ungeklärte Staatsangehörigkeit.
Laut Gerichtssprecherin Marika Lang (59) soll das Trio im Sommer 2023 beschlossen haben, einen Mann zu töten. An einer Tankstelle in der Annaberger Straße sollen sie am 11. Juni zunächst einen Liter Kraftstoff gekauft haben. Danach soll das Trio auf einem Spielplatz leere Glasflaschen aus Mülleimern genommen und drei Molotowcocktails gebastelt haben.
Das Opfer hielt sich in seiner Wohnung in der Annenstraße auf, als die Beschuldigten mutmaßlich die Brandsätze zunächst vor dem Haus und dann innerhalb der Wohnung gezündet haben sollen. Eines der Wurfgeschosse landete im Wohnzimmer und setzte das Sofa in Brand.
Der Geschädigte, sowie drei weitere Hausbewohner kamen laut Polizeibericht wegen einer Rauchvergiftung in Krankenhäuser. Der Sachschaden beträgt laut Landgericht circa 154.000 Euro.
In welcher Beziehung standen Beschuldigte und Opfer? Was war das Motiv für die Tat? Diese Fragen konnten am heutigen Dienstag nicht geklärt werden, weil die inhaftierten Angeklagten die Ladung zur Hauptverhandlung nicht fristgerecht bekamen. Somit kam es zu keiner Anklageverlesung. Die Verhandlung wurde ausgesetzt.
Der neue Verhandlungstermin wurde auf den 3. Mai gelegt.
Titelfoto: Haertelpress