Chemnitzer Maskenmuffel bricht Marktleiter den Finger, nun muss er die Quittung zahlen
Chemnitz - Wenn die Maskenpflicht zur Prügelei im Edeka führt: Manfred O. (52) wollte ohne medizinische Maske im Edeka in der Frankenberger Straße in Chemnitz einkaufen gehen. Als sich Mitarbeiter ihm in den Weg stellten, ging der Chemnitzer einfach weiter. Beim Streitgespräch mit dem Marktleiter eskalierte die Situation dann völlig. Die Quittung für den uneinsichtigen Einkauf gab's am Donnerstag am Landgericht Chemnitz.
"Er hat mich mit beiden Armen umklammert und dann ins Kaffeeregal geschmissen", erzählt der Marktleiter (61).
Zuvor hatte sich Manfred O. eine "Verfolgungsjagd" mit Edeka-Mitarbeitern geliefert: Der gelernte Elektromonteur schritt mit seinem Wagen durch den Markt, drei Angestellte hinterher. "Ich habe ihm gesagt, dass er nicht rein kann", so eine Mitarbeiterin.
Ein Überwachungsvideo zeigt, wie Manfred O. die Frau mit seinem Wagen in Radlader-Manier zurückdrängt. Dabei klemmte sie sich den Finger ein.
Der Höhepunkt war der Streit mit dem Marktchef zwischen den Regalen. "Er hat mich zuerst am Arm gepackt", verteidigt sich O. Die Richter werteten die Aktion des Chefs als Fingerzeig nach draußen.
Manfred O. wurde nicht nur wegen Hausfriedensbruchs, sondern auch Körperverletzung verurteilt. Er brach seinem Opfer bei der Rangelei den Mittelfinger, der später sogar operiert werden musste.
Der Maskenmuffel muss nun 6000 Euro Geldstrafe (150 Tagessätze à 40 Euro) zahlen. "Sie haben jede Form von Anstand hinter sich gelassen", so Richter Markus Zimmermann.
Titelfoto: Kristin Schmidt