Chemnitzer Container-Zündlerin bekommt Straf-Rabatt

Chemnitz - Binnen weniger Stunden fackelte Luise D. (22) in Chemnitz ein Dutzend Müllcontainer ab. Im Suff zog sie vor einem Jahr durchs Heckert und ließ es brennen. Die junge Frau ist Wiederholungstäterin, besprühte zuvor in einer Serie mehrere Blitzer und zündelte an Containern. Schuld ist ihre Alkoholerkrankung. Eine Entziehungsklinik lehnt die Auszubildende aber ab.

Am Landgericht Chemnitz sahen die Richter keinen Grund, Luise D. (22) trotz Alkoholsucht in den Maßregelvollzug zu schicken.
Am Landgericht Chemnitz sahen die Richter keinen Grund, Luise D. (22) trotz Alkoholsucht in den Maßregelvollzug zu schicken.  © Haertelpress/Harry Härtel

Lieber Haft statt Suchtklinik! Luise D. rechnete den Richtern vor: "Etwa zwei Jahre Maßregelvollzug und dann noch zwei Jahre Bewährungswiderruf (erste Verurteilung wegen Blitzer und Bränden, Anm. d. Red.) - das sind vier Jahre. Ich will den 'Maßregel' vermeiden und danach selbst eine Langzeittherapie angehen."

In der JVA Chemnitz habe sie soziale Kontakte geknüpft und fühle sich halbwegs wohl. An einen Neuanfang in der Entzugsklinik glaubt sie nicht.

Dieser Meinung ist auch der psychiatrische Gutachter Dr. Peter Schönknecht: "Die Taten hat sie aus tiefer Verzweiflung begangen. Sie braucht jetzt Strukturen." Sie leide unter Borderline und Alkoholabhängigkeit. Krankheiten, die jederzeit zu neuen Taten führen könnten.

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Am 9. Februar 2022 zog Luise D. mit Alkohol und Feuerzeug durch die Stadt und zündelte unter anderem in der Straße Usti nad Labem und der Richard-Wagner-Straße. Dafür gab's 14 Monate Haft.

Im neuen Urteil fällt die Suchtklinik weg - also im Sinne der Angeklagten.

Titelfoto: Haertelpress/Harry Härtel

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