Bayrische Gräfin betrügt Chemnitzer Jobcenter und glänzt vor Gericht mit Abwesenheit
Chemnitz - Was macht bayerischer Adel vor dem Chemnitzer Amtsgericht? Sich wegen Betrugs verantworten!
Das musste jedenfalls eine junge Gräfin. Sie hatte laut Anklage im Jahr 2021 das Jobcenter Chemnitz um 1272 Euro betrogen.
Damals nahm sie einen Job bei einem Lieferservice im Stadtgebiet an. Allerdings informierte sie die Behörde nicht darüber und kassierte noch drei Monate lang Hartz IV.
Für den Fauxpas flatterte der Gräfin ein Strafbefehl ins Haus: 25 Tagessätze zu je 15 Euro sollte sie zahlen. Das akzeptierte die Adelige nicht und legte Widerspruch ein.
Am heutigen Donnerstag wurde darüber verhandelt - allerdings ohne die Angeklagte. Da die Gräfin nach mehrmaligen Ausrufen und einer Wartezeit von 15 Minuten nicht zur Verhandlung erschien, entschied der Richter kurzerhand, dass ihr Einspruch verworfen wird. Damit ist der Strafbefehl rechtskräftig.
Vorbestraft war die Gräfin nicht - und das bleibt angesichts der milden Strafe auch so.
Was die gebürtige Unterfränkin nach Chemnitz verschlagen hat, blieb zum Gerichtstermin ungeklärt.
Titelfoto: Uwe Meinhold