Chemnitz: Tödlicher Radfahrer-Unfall hatte Nachspiel vor Gericht
Chemnitz - Ein tödlicher Unfall in Chemnitz-Mittelbach wurde am heutigen Donnerstag vor dem Amtsgericht Chemnitz verhandelt: Jens B. (66) wurde vorgeworfen, im Juni 2022 mit seinem BMW einen Fahrradfahrer (†59) fahrlässig getötet zu haben. Das Urteil war am Ende eindeutig.
Laut Anklage soll der BMW an dem Frühsommertag die Mittellinie überquert haben, sei dabei auf die Gegenfahrbahn gelangt und in den entgegenkommenden Fahrradfahrer gekracht. Der Radler erlag einen knappen Monat später seinen Verletzungen.
Laut Gutachterin fuhr das Auto mit einer Geschwindigkeit von 45 km/h, der Radfahrer war mit 26 Sachen unterwegs.
Nach Aussage des Angeklagten und seiner Frau fuhr der durchtrainierte Biker mit gesenktem Kopf und war kurz vor dem Unfall nicht auf dem Sattel, was als eine Beschleunigung gewertet wurde.
Doch wer geriet zuerst in wessen Spur? Diese entscheidende Frage konnte auch im Prozess nicht geklärt werden.
Schlussendlich plädierten sowohl Anklage als auch Verteidigung auf Freispruch, weil nicht abschließend nachvollziehbar war, was genau zur tödlichen Kollision führte. Dem schloss sich das Gericht an.
Dennoch ist B. von dem Unfall schwer getroffen. Den Wagen hat er mittlerweile verkauft: "Ich konnte ihn nicht mehr sehen."
Titelfoto: Ralph Kunz