Belogen, betrogen, ausgenutzt: Heiratsschwindler muss hinter Gitter
Chemnitz - Sie vertraute ihm aus Liebe, doch er nutzte ihre Gefühle für seine Zwecke aus: Mario M. (37) und Cathleen S. (35) lernten sich über eine Partnerbörse kennen. Schließlich bat er sie um mehrere Tausend Euro, doch das Geld sah sie nie wieder.
Das Amtsgericht Döbeln hatte Mario M. - der gebürtige Tübinger lebt heute in Chemnitz - wegen Betrugs zu vier Monaten Haft verurteilt. Der Angeklagte ging in Berufung. Am gestrigen Freutag wurde am Chemnitzer Landgericht neu verhandelt.
Cathleen S. aus Mittelsachsen lernte er im August 2017 über eine Dating-App kennen, beide wurden ein Paar. Sechs Monate später behauptete Mario M., einen Ford Focus auslösen zu müssen und bat seine Freundin, 2002,87 Euro zu überweisen.
Cathleen S. nahm ein Darlehen auf und überwies die Summe. "Er wollte mir das Geld in Raten zurückzahlen." Doch zwei Monate später folgte die Trennung, und Cathleen S. bestand auf einen Darlehensvertrag.
"Als die erste Rate nicht einging, habe ich nachgefragt und wurde überall blockiert", so die Zeugin. "Mir geht’s nicht ums Geld, sondern darum, dass er dafür die Strafe bekommt, weil er lügt, betrügt und Frauen ausnutzt."
Das Urteil: "Wir sind der Überzeugung, dass hier eine Täuschung erfolgt ist", so die Richterin. "Die ganze Geschichte ist nicht plausibel." Zusätzlich sei der Angeklagte einschlägig vorbestraft. Die Berufung wurde verworfen. Das ursprüngliche Urteil bleibt bestehen.
Titelfoto: Sven Gleisberg