Irrer Serienzündler vor Gericht: Elf Brände in einer Stunde!
Chemnitz - Dieser Zündel-Marathon hatte es in sich! Am 19. Mai wurden in Chemnitz binnen einer Stunde elf Brände gelegt. Es loderten Mülltonnen und Teile von Industriebrachen. Feuerwehr und Einsatzkräfte kamen kaum mit dem Löschen hinterher. Hinter den Brandlegungen steckt offenbar ein irrer Serienzündler. Ihm droht die Psychiatrie.
17.40 Uhr brannte im Bereich der Alten Post der erste ASR-Müllcontainer. 40 Minuten später hatte es Abfallbehälter im Hinterhof des alten Spinnbaus (Altchemnitzer Straße) erwischt. Hier - sowie ein paar Hausnummern weiter - wurden auch Gebäudeteile in Mitleidenschaft gezogen. Im Minutentakt kamen weitere Brände in Kappel dazu.
Kurz vor 19 Uhr hatte der Spuk ein Ende. Anwohner konnten den mutmaßlichen Zündler beschreiben, den die Polizei noch am Abend aufgriff. Er hatte zwei Feuerzeuge und Streichhölzer im Gepäck. Verantworten muss sich Mohammad I. (24).
"Für mich war er wie auf einem anderen Planeten", erinnert sich der Polizist, der die Handschellen anlegte.
Während der Taten soll Mohammad I. nicht schuldfähig gewesen sein. Laut Ärzten leidet er unter Schizophrenie, befindet sich aktuell in der Psychiatrie in Rodewisch.
Vor Gericht schweigt er zu den Vorwürfen. Im Polizeiverhör soll er aber einige Brandlegungen zugegeben haben. Er habe "aufräumen" wollen, steht im Arzt-Protokoll.
Folgen die Richter am Landgericht Chemnitz den Empfehlungen der Gutachter, muss der Syrer nicht in den Knast, sondern krankheitsbedingt für unbestimmte Zeit in die Psychiatrie. Fortsetzung folgt.
Titelfoto: Haertelpress