Chemnitz: Familienvater verging sich an Kindern seiner Freunde
Chemnitz - "Ich hatte selber Angst vor mir", sagte Danilo K. (46) unter Tränen. Der dreifache Familienvater steht derzeit wegen Missbrauchs von drei Kindern, darunter seiner Stieftochter, vor dem Landgericht Chemnitz.
Besonders perfide: Der Chemnitzer nutzte das Vertrauen seiner besten Freunde aus und verging sich sogar in deren Anwesenheit im Nachbarzimmer an ihren Kindern.
Der Angeklagte räumte alle Vorwürfe ein. Zwischen 2017 und 2022 hat er die Jungs (heute 5 und 16) zwei befreundeter Familien sowie seine Stieftochter (heute 13) mehrfach missbraucht.
Am weitesten ging er bei der heute 13-Jährigen. Mit ihr hatte er gegen ihren Willen teilweise ungeschützten Sex, was die Staatsanwaltschaft als Vergewaltigung einstuft.
"Es hat in der Badewanne angefangen", erzählt der gelernte Maler und Lackierer. Die Taten will er begangen haben, als seine Ex-Verlobte arbeiten war. Teilweise waren Freunde in der Wohnung, als er an den Jungen sexuelle Handlungen vornahm. In vielen Fällen machte er dabei Fotos mit seinem Smartphone. Dadurch konnte er schneller überführt werden, als einer der Jungen sein Schweigen brach.
In seinem Geständnis erklärte K., als Kind selbst von seinem Stiefvater missbraucht worden zu sein. Trotz des eigenen, nie verarbeiteten Traumas fügte er weiteren Kindern großes Leid zu.
Richter Michael Mularczyk (53) kündigte an: "Eine Verurteilung von unter fünf Jahren kommt nicht in Betracht. Dafür sind es zu viele Fälle und die Taten zu massiv." Urteil folgt.
Titelfoto: Harry Härtel/Haertelpress