Ex-OB-Kandidat vor Gericht: Fiskus fehlten 20.000 Euro
Chemnitz - Als Rechtsanwalt pocht Hans-Jürgen Rutsatz (59) auf die Gesetzbücher. Bei seinen eigenen Einkünften nahm er das Thema Steuern weniger ernst. Laut Anklage verkürzte der OB-Kandidat von 2013 (als Vosi) seine Zahlungen in zwei Fällen um 20.000 Euro. Gegen eine Geldauflage wurde das Verfahren eingestellt.
"Es hatte einen persönlichen Grund, warum ich damals nachlässig war. Ich sehe das ein. Ich war wie vernagelt", sagte Rutsatz dem Richter.
Er habe auf einem Konto beispielsweise nicht immer alle Einzahlungen kontrolliert, räumt er ein.
Rund 13.500 Euro Einkommenssteuer und 7300 Euro Umsatzsteuer hielt der Berufsbetreuer zurück. Mittlerweile wurden die Steuern nachgezahlt.
Die Staatsanwaltschaft hegte Zweifel an der Begründung des Chemnitzers, da er in Sachen Steuern durchaus erfahren sei.
"Ich berate nur auf Basis fertiger Bilanzbuchhalter. Ich habe da nur drüber geguckt, bin kein gelernter Buchhalter", verteidigte sich Rutsatz.
Gegen einen zuvor erhobenen Strafbefehl (120 Tagessätze zu 100 Euro) legte der Angeklagte Einspruch ein.
Im Gerichtssaal einigte man sich auf eine Verfahrenseinstellung. Dafür muss der Jurist binnen sechs Monaten 10.000 Euro zahlen. Davon gehen 5000 Euro an den SSV Chemnitz - das dürfte den ehemaligen Vorstand der Chemnitz Crashers (Eishockey) etwas aufmuntern.