Chemnitz: Drogensüchtiger Seriendieb wegen Spieleklau vor Gericht
Chemnitz - Dem wohnungslosen Chemnitzer Gregor H. (36) wurden am heutigen Dienstag am Amtsgericht mehrere Delikte vorgeworfen. Unter anderem soll er 179 Videospiele und Konsolen aus dem Deutschen SPIELEmuseum im Jahr 2021 gestohlen haben.
Neun Anklagepunkte wurden dem inhaftierten und arbeitslosen Gregor H. vorgeworfen. Es liest sich wie die "Karriere" eines Kleinkriminellen: Er nahm 2022 fünf Modellautos aus einer offenen Garage mit. Zudem fuhr er schwarz Bus und Bahn, konsumierte Drogen und ließ 2021 aus einer Chemnitzer Physiotherapie ein Modell-Schädel mitgehen.
"Die Räume haben dazu eingeladen", kommentierte F. seine Taten lapidar.
Diese Vergehen gestand der Angeklagte. Was er jedoch bestritt, war der wahrscheinlich schrägste Vorwurf: F. soll am 12. Juli 2021 durch die unverschlossene Fluchttür des Archivs vom SPIELEmuseum eingedrungen sein und drei Kartons geklaut haben.
Auf dem Gelände wurden 60 Spiele liegen gelassen, die restlichen 119 im Wert von 4000 bis 5000 Euro sind verschollen. Ein Bekannter des Angeklagten soll angegeben haben, der Seriendieb habe mit dem Diebstahl geprahlt.
Einen Großteil der Beute soll F. in einem An- und Verkaufsladen zu Geld gemacht haben.
Zeuge sollte vor Gericht aussagen, doch er erschien nicht
Der Bekannte wurde als Zeuge geladen, erschien jedoch am heutigen Dienstag nicht vor Gericht. Der Ladeninhaber sagte aus, dass F. dort Spiele verkauft habe - jedoch könne er nicht mit Sicherheit sagen, ob das Diebesgut darunter war.
Letztlich wurde der schwer Drogenabhängige F. von Richterin Martina Flade (31) zu acht Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Zu dem Urteil kam es, da er bereits einige Vorstrafen habe und die meisten Anklagepunkte zugab.
Das Verfahren um die gestohlenen Spiele wurde eingestellt: Die Personen, die gegen den Beschuldigten ausgesagt hätten, seien ebenfalls in der Drogenszene beheimatet, erklärt die Vorsitzende.
Zudem könne Gregor H. der Diebstahl nicht einwandfrei nachgewiesen werden.
Titelfoto: Maik Börner