Chemnitz: Anwohner soll Bauleiter angefahren haben

Chemnitz - Wenn Baustellenfrust zu Körperverletzung führt: Weil er einen Bauleiter in Chemnitz-Hilbersdorf mit seinem Volvo angefahren haben soll, muss sich Jan R. (59) seit Montag vor dem Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Der Angeklagte blieb jedoch ohne Angabe von Gründen der Verhandlung fern.

Das Amtsgericht Chemnitz auf dem Kaßberg. Immer öfter bleiben Angeklagte ihrem Prozess einfach fern.
Das Amtsgericht Chemnitz auf dem Kaßberg. Immer öfter bleiben Angeklagte ihrem Prozess einfach fern.  © Ralph Kunz

Am 21. März dieses Jahres wollte Jan R. laut Anklage in der Frankenberger Straße aus seiner Grundstücksausfahrt fahren, stieß jedoch auf eine Baustelle, an der Schachtarbeiten stattfanden.

Der Bauleiter wies ihn darauf hin, dass ein Ausfahren aufgrund der Bauarbeiten nicht möglich sei.

Daraufhin versuchte Jan R., den Bauleiter mit seinem Auto zur Seite zu drängen. Er steuerte auf ihn zu, traf ihn am rechten Bein, woraufhin der Bauleiter auf die Motorhaube prallte.

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Die Staatsanwaltschaft fordert eine Geldstrafe sowie den Entzug der Fahrerlaubnis. Neben der Körperverletzung ist Jan R. auch wegen Nötigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angeklagt. Jedoch blieb der Angeklagte der Verhandlung fern und konnte nicht vernommen werden.

Auch sein Verteidiger konnte ihn telefonisch nicht erreichen. "Gerichtsverfahren scheinen heute nicht mehr so wichtig zu sein", so Richter Thomas Kaiser.

Für ihn sei es am Montag bereits die sechste Verhandlung gewesen, wo die Angeklagten nicht erschienen und somit die Verfahren nicht abgeschlossen werden konnten. Der Prozess wurde vertagt.

Titelfoto: Ralph Kunz

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