Behinderten (14) ins Gebüsch gezerrt, um ihn zu vergewaltigen: Jetzt folgt der Knast
Chemnitz/Hainichen - Diese Tat erschütterte Mittelsachsen: Am helllichten Tag hatte ein Somalier einem 14-Jährigen Geld für Sex geboten. Als der Junge ablehnte, zerrte der Mann ihn ins Gebüsch. Am Landgericht Chemnitz bekam der Täter am Dienstag sein Urteil wegen versuchter Vergewaltigung.
Besonders schlimm: Der 14-Jährige hat den geistigen Stand eines Vierjährigen, einen Behindertengrad von 80 Prozent. "Er suchte die Nähe zu seinen Mitmenschen und konnte keinen eigenen Willen bilden. Das wollte der Angeklagte für sich nutzen", so Staatsanwältin Tina Mende.
Am 31. März vergangenen Jahres habe er Risaaq H. (33) in der Nähe des Spielplatzes am Ottendorfer Hang gefragt, ob er sein Fahrrad anschieben könne. H. tat dies, bot seinem späteren Opfer aber im selben Atemzug zehn Euro für sexuelle Handlungen.
Der Junge nahm anfangs das Geld, verneinte aber später. Im Gebüsch versuchte H. ihn anschließend zweimal zu vergewaltigen. Zeugen erkannten die Notlage, riefen die Polizei.
Über seinen Verteidiger legte Risaaq H. ein Geständnis ab. Zur Vergewaltigung sei es aber nicht gekommen. 2010 und 2020 habe er versucht in Deutschland als Asylbewerber Fuß zu fassen - ohne Erfolg. Aktuell habe er keinen Aufenthaltsstatus, ihm droht die Abschiebung. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren und acht Monaten Haft.
"Die Sache ist schlimm, aber wir mussten berücksichtigen, dass wir dem Angeklagten keine vollendete Vergewaltigung nachweisen konnten", so Richter Michael Mularczyk.
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