Anklage: Wohnungsbrand in Chemnitz war ein Racheakt!
Chemnitz - Zwei junge Männer (19, 20) sollen die Wohnung eines Bekannten in der Zschopauer Straße in Chemnitz angezündet haben und anschließend geflüchtet sein.
Bewohner erlitten Rauchgasvergiftungen und mussten sich in Sicherheit bringen. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz sieht im Brandanschlag einen versuchten Mord in sechs Fällen.
In Handschellen und Fußfesseln werden Dennis R. (19) und Louis D. (20) vom Jugendknast Regis-Breitingen in den Gerichtssaal geführt. Beide waren am Tattag, dem 12. September 2021, gerade mal volljährig.
Zu den Vorwürfen schweigen sie. Ihnen droht eine mehrjährige Haftstrafe. "Es wurde in Kauf genommen, den leichtfertigen Tod von sechs Menschen zu verursachen", so die Staatsanwältin.
Die jungen Männer sollen die Wohnungstür eines Bekannten aufgebrochen und dort Decke und Sofa mittels Feuerzeug angezündet haben. Die Bewohner hatten keine Ahnung, was im Haus vorgeht. "Eine Nachbarin hat uns Bescheid gegeben. Aus der Wohnung kam dunkler Qualm. Ich musste stark husten", so eine 29-Jährige, die eine Rauchgasvergiftung erlitt.
Hauptbelastungszeugin ist die Ex-Freundin (18) von Dennis R. "Dennis, Louis und ich sind zum Haus gelaufen. Ich habe vor der Haustür gewartet. Dann sagte Dennis, dass wir rennen sollen, und später sagte er noch, dass er das Sofa angezündet hat."
Motiv soll ein Racheakt nach einem Streit mit dem Bewohner, einem Kumpel der Angeklagten, gewesen sein. Urteil folgt.
Titelfoto: Haertelpress