Anklage nach Familien-Drama in Chemnitz: Wollte dieser Facharzt seinen Adoptivsohn umbringen?
Chemnitz - Familien-Drama im gehobenen Kaßberg-Viertel! Vor den Richtern des Chemnitzer Landgerichts muss sich seit Dienstag ein russischer Facharzt (51) wegen versuchten Totschlags verantworten. Er soll nach einem Streit versucht haben, seinen Adoptivsohn mit sechs Messerstichen zu töten.
Die Bluttat ereignete sich am 5. Juni in der Horst-Menzel-Straße. Boris M. (51) stritt mit seiner Ehefrau (50) und seinem Adoptivsohn (21) in der gemeinsamen Eigentumswohnung, so erklärt der Staatsanwalt den Ablauf.
Dann soll sich der Familienvater ein Küchenmesser geschnappt und sechsmal auf den 21-Jährigen eingestochen haben. Drei Stiche gingen in die linke Brust. Das junge Opfer konnte das Messer noch an sich reißen.
Eine Not-OP rettete dem Studenten das Leben. Beim Einschreiten erlitt auch die Mutter Schnittverletzungen.
Zum Prozessauftakt wollte sich Boris M. nicht zum Geschehen äußern. Kurz vor der Auswanderung von Russland nach Chemnitz im Jahr 2010 habe er den Stiefsohn adoptiert, erzählte er.
Seit 2013 hat er nach eigenen Angaben einen Job als Facharzt im Bereich Arbeitsmedizin. Ein Jahr später zog die Familie in die Wohnung auf den Kaßberg.
Die Verhandlung wird am 4. Januar fortgesetzt. Dem Angeklagten droht eine mehrjährige Haftstrafe.
Titelfoto: Haertelpress