Kinder zum Essen gezwungen? Erzieherinnen bestreiten Vorwürfe vor Gericht
Neuruppin - Erzieherinnen in einer Kita in Neuruppin in Brandenburg sollen kleine Kinder zum Essen gezwungen haben. Gegen die frühere Leiterin der Kindertagesstätte und ihre Stellvertreterin hat am Mittwoch der Prozess vor dem Amtsgericht begonnen.
Wie eine Sprecherin in Neuruppin sagte, bestritten die beiden 53 und 61 Jahre alten Angeklagten die Vorwürfe.
Sie sind wegen des Verdachts der Nötigung angeklagt, weil sie von September 2021 bis Juli 2022 in vier Fällen ihnen anvertraute Kinder zum Essen gezwungen haben sollen.
Sie sollen mit "einfacher körperlicher Gewalt" etwa Löffel in den Mund der Kinder geschoben haben, wie die Gerichtssprecherin sagte. Die Kinder seien eineinhalb bis zwei Jahre alt gewesen.
Im Sommer vergangenen Jahres hatte die Stadt Neuruppin nach Vorwürfen von Eltern und Gesprächen mit Erziehern Strafanzeige gestellt und der Kita-Führung gekündigt.
Die Verhandlung am Amtsgericht Neuruppin soll am 13. Dezember mit der Zeugen-Vernehmung fortgesetzt werden. Ein weiterer Prozesstermin ist bislang nicht angesetzt. Es sollen sechs Mitarbeiterinnen der Kita als Zeuginnen gehört werden, wie es hieß.
Eine Nötigung kann laut Strafgesetzbuch mit Gewalt oder durch eine Drohung herbeigeführt werden. Sie wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Titelfoto: Armin Weigel/dpa