Wärter hat zu großen Appetit: Kuriose Bestechung in Berliner JVA

Berlin - Ein Justizvollzugsbeamter muss sich vor dem Amtsgericht Tiergarten wegen Vorteilsnahme und Bestechlichkeit verantworten - der Grund ist kurios.

Der bestechliche Beamte soll in einer Justizanstalt des Offenen Vollzugs in Berlin-Spandau gearbeitet haben. (Archivfoto)  © Paul Zinken/dpa

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hat den Fall gegen den 58-Jährigen zur Anklage gebracht, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.

Der Wärter soll zwei Insassen aus dem offenen Vollzug mit Informationen versorgt und als Gegenleistung Fast-Food bekommen haben.

Konkret handelte es sich dabei laut Staatsanwaltschaft um Pizzabrötchen, Burger und Getränke. Die 32 und 48 Jahre alten Ex-Häftlinge finden sich übrigens auch auf der Anklagebank wieder.

Gerichtsprozesse Berlin Autofahren mit Gesichtsschleier? Berliner Gericht lehnt Genehmigung ab!

Der 32-Jährige soll im September und Oktober 2019 bei Freigängen telefonisch Informationen über mögliche Kontrollen von dem Schließer erhalten haben, um so seinen Ausgang illegal zu verlängern.

Außerdem habe er es auf diesem Weg einem anderen Insassen ermöglicht, risikolos Handys in die Haftanstalt in Spandau zu schmuggeln. Dem 48-Jährigen habe der JVA-Mitarbeiter zwischen November 2018 und Januar 2019 ebenfalls Auskünfte zu den Kontrollen erteilt.

Anzeige

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen erst ausgedehnte und teilweise verdeckte Ermittlungen auf die Spur der Beschuldigten geführt haben. Nähere Informationen zu dem JVA-Beamten gab die Behörde nicht preis.

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Berlin: